Für Europas führende Rolle im globalen Wettbewerb der Digitalwirtschaft plädiert ein heute veröffentlichtes Strategiepapier. Das gemeinsam vom Wirtschaftsforum der SPD e.V. und dem Senior Fellows Network der Universität Potsdam erstellte Papier „Deutschland. Digital. 2030“ nimmt eine kritische Bestandsaufnahme des Digitalstandorts Deutschland vor. Formuliert werden konkrete Forderungen und Maßnahmen, die sich auf die Kernthemen digitale Infrastruktur, Schlüsseltechnologien, Cybersicherheit, Digitale Bildung sowie Modernisierung der Verwaltung konzentrieren. Eine Vorbildfunktion des Staates bei der Digitalisierung wird angemahnt.
Das Eckpunktepapier betrachtet Digitalisierung als ökonomische, gesellschaftspolitische und technologische Realität, die maßgeblich über den Weg und die Geschwindigkeit der Transformation entscheidet. Demnach beeinflusst die Digitalisierung entscheidend Geschäftsmodelle ebenso wie den Arbeitsmarkt, und sie wirkt sich unmittelbar auf den Alltag der Menschen aus.
Aus Sicht von Matthias Machnig, Vizepräsident des SPD-Wirtschaftsforums, wird Digitalisierung über die Zukunft und Wettbewerbsfähigkeit von Wirtschaft und Gesellschaft wesentlich mitentscheiden. Gerade für Deutschland gelte es aufzuholen: „Deutschland hat ein Digitalisierungsdefizit. Schaffen wir es nicht binnen kürzester Zeit, die notwendigen Voraussetzungen zu erfüllen, gefährden wir die internationale Wettbewerbsfähigkeit des Wirtschaftsstandortes Deutschland nachhaltig. Wir müssen die richtigen Rahmenbedingungen und Anreize schaffen, um die großen Potenziale der Digitalisierung zu heben. In ‚Deutschland. Digital. 2030.‘ zeigen wir die dafür erforderlichen strategischen Schritte.“
„Die digitale Souveränität Deutschlands und Europas muss dabei im Mittelpunkt stehen“, so Prof. Dr. Dieter Wagner vom Senior Fellows Network. „Die Entwicklung eigener Kompetenzen und Technologien ist dafür von zentraler Bedeutung, bei gleichzeitiger Kontinuität von internationalen Partnerschaften in einer offenen und vernetzen Welt.“
Dem Eckpunktepapier sind sechs Hearings mit Vertreterinnen und Vertretern aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft vorausgegangen. Auf Grundlage dieser Inhalte und Expertise wurden erfolgskritische Themen- und Handlungsfelder identifiziert sowie geeignete Instrumente zur Umsetzung definiert. Das gemeinsame Papier ist als Impuls für politisch Verantwortliche gedacht und soll eine Grundlage für vertiefende Diskussionen bieten. Auf der am 5. Juli mit Wirtschaftsminister Dr. Robert Habeck und SPD-Parteivorsitzendem Lars Klingbeil in Berlin stattfindenden Wirtschaftskonferenz des SPD-Wirtschaftsforums wird sich ein Panel mit der Digitalstrategie auseinandersetzen.
Das Papier ist hier abrufbar.