Berlin, den 30. April 2021. Das Wirtschaftsforum der SPD e.V. fordert eine Konzertierte Aktion zwischen Politik und Tarifpartnern, um auch zukünftig gute Arbeit und nachhaltiges Wachstum garantieren zu können. Die deutsche Industrienation stehe vor einem gewaltigen Wandel. Eine Post-Corona-Agenda müsse deswegen auf die politische Tagesordnung.

Verbandspräsident Dr. Michael Frenzel macht deutlich: „Unsere Arbeitswelt hat sich in den vergangenen Jahren rapide verändert – die gegenwärtige globale Pandemie hat diese Entwicklung in unvorhersehbarer Weise beschleunigt und zugespitzt.“ Über die kommenden Herausforderungen könne auch das gegenwärtige konjunkturell unerwartet positive Bild der Industrieproduktion nicht hinwegtäuschen. Es fehle seitens der Politik noch an praktikablen und zukunftsträchtigen Konzepten, wie die deutsche und europäische Wirtschaft wieder auf nachhaltigen Wachstumskurs gelangen könne. Die durch das Corona-Brennglas offenbarten Schwächen von Verwaltung, Infrastruktur und Konkurrenzfähigkeit der Wirtschaft müssten schnellstens angegangen werden.

„Uns steht die größte Transformation in der Geschichte unserer Industrienation bevor. Werden Investitionen und Innovationen jetzt nicht umfassend gefördert und Fragen der technologischen Souveränität geklärt, werden wir im internationalen Vergleich verlieren – und das bedeutet sowohl einen Verlust an Quantität als auch Qualität der Arbeit“, so Frenzel weiter. Entscheidend sei, das deutsche Fachkräftepotential zu stärken sowie in Bildung, Forschung und Infrastruktur zu investieren. „Der internationale Technologiewettbewerb zieht an und hohe Beschäftigung ist nur in Deutschland zu halten, wenn wir technologisch mithalten können. Hierfür müssen Politik und Wirtschaft gemeinsam Konzepte erarbeiten, damit diese nicht nur auf dem Papier, sondern auch in der Praxis Zugkraft entwickeln.“ Das Modell einer Konzertierten Aktion könne hier die Richtung weisen. Die Zeit bis zum Beginn der heißen Wahlkampfphase der Bundestagswahl müsse genutzt werden – ein wirtschaftspolitischer Stillstand müsse unbedingt vermieden werden.