• Wirtschaftsempfang in Stuttgart

09.10.2024

Im Rahmen des Wirtschaftsempfangs des Wirtschaftsforums der SPD in den Räumlichkeiten der Boerse Stuttgart Group diskutierten führende Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft über die Herausforderungen und Chancen der Finanzierung der Transformation in Deutschland. Im Mittelpunkt der Veranstaltung stand die Frage, wie finanzpolitische Rahmenbedingungen angepasst werden können, um den Strukturwandel zu einer nachhaltigeren und digitalen Wirtschaft erfolgreich zu gestalten.

Dr. Matthias Voelkel, CEO der Boerse Stuttgart Group, betonte in seiner Begrüßung die zentrale Rolle des Kapitalmarkts für das Wachstum innovativer Unternehmen und den wirtschaftlichen Wandel: „Deutschland hat in diesem Jahr nur vier Börsengänge verzeichnet, was auf die zu geringe Stärke des Kapitalmarkts hierzulande hinweist. Schweden, wo wir ebenfalls eine Börse betreiben, kann unser Vorbild sein. Dort gibt es eine Aktionärsquote von 48%, während nur 18% der Deutschen Aktien besitzen. Es braucht einen starken Kapitalmarkt, dies treiben wir als Boerse Stuttgart Group aktiv voran.“

Andreas Stoch, Landes- und Fraktionsvorsitzender der SPD Baden-Württemberg, unterstrich die Bedeutung einer aktiven Wirtschaftspolitik in den Ländern: „Baden-Württemberg muss den Strukturwandel mit einer intelligenten Wirtschafts- und Strukturpolitik meistern, indem wir private Investitionen mobilisieren und staatliche Mittel gezielt einsetzen, um zukunftsfähige Infrastrukturen zu schaffen und den Wandel entschlossen voranzutreiben. Es geht darum, nicht nur Geld zu verteilen, sondern mutige, fundierte Entscheidungen zu treffen, die den Wandel vorantreiben, ohne in Weltuntergangsstimmung zu verfallen.“

Stefanie Münz, Vorstandsmitglied der Landesbank Baden-Württemberg, die auf die Notwendigkeit hinwies, private und öffentliche Investitionen in nachhaltige Projekte zu lenken: „Die Transformation erfordert ein Zusammenspiel aus vielen Kräften – von der Privatwirtschaft über den Staat bis hin zu den Bürgerinnen und Bürgern. Deutschland braucht mehr Fachkräfte, weniger Bürokratie und bessere Rahmenbedingungen, um privates Kapital der Unternehmen für die Transformation in Deutschland zu halten und anzuziehen. Der Staat allein kann es nicht lösen, wir müssen gemeinsam handeln.“

Prof. Tom Krebs von der Universität Mannheim, ein führender Experte im Bereich der Makroökonomik und Wirtschaftspolitik, sprach über die Notwendigkeit, die Schuldenbremse zu reformieren, um gezielte Investitionen in die Zukunft zu ermöglichen: „Um bezahlbare Strompreise und eine funktionierende Infrastruktur zu sichern, sind staatliche Zuschüsse notwendig. Ein Transformationsfonds für Kommunen ist unerlässlich, um den Investitionsbedarf zu decken.“

Transformation braucht Investitionen

Das Wirtschaftsforum der SPD setzt sich seit Jahren für einen intensiven Austausch zwischen Wirtschaft und Politik ein, um tragfähige Lösungen für die Herausforderungen der Zukunft zu entwickeln. „Diese Veranstaltung hat gezeigt, wie wichtig es ist, den Dialog über finanzpolitische Anpassungen und Investitionen in die Zukunft fortzusetzen“, betonte Dr. Tanja Wielgoß, Vizepräsidentin des Wirtschaftsforums der SPD in ihrem abschließenden Statement.

Nach der offiziellen Paneldiskussion hatten die Teilnehmer die Gelegenheit, sich bei einem Get-Together in den Räumlichkeiten der Boerse Stuttgart Group weiter auszutauschen.