Kultur- und Kreativwirtschaft
Als Wirtschaftszweig mit einer der höchsten Beschäftigtenzahlen in Deutschland ist die Kultur- und Kreativwirtschaft als Treiberin für digitale Transformation und Innovation mit Spillover-Effekten in andere Wirtschaftsbereiche von höchster Relevanz. Zudem spielt sie eine entscheidende Rolle für die Gestaltung gesellschaftlichen Lebens.
Kreativität, Innovationsfähigkeit und Intellectual Property sind die wichtigsten Ressourcen des 21. Jahrhunderts. In immer stärker vernetzten, wissens- und technologiebasierten Gesellschaften sind sie zentrale Wertschöpfungsfaktoren für Unternehmen und ganze Wirtschaftsstandorte. Die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands und Europas basiert nicht unwesentlich auf Design und Qualität, Innovationen und Kreativität – so ist die Kreativwirtschaft mehr denn je Motor für Investition und Wachstum.
Als Wirtschaftszweig mit einer der höchsten Beschäftigtenzahlen in Deutschland ist die Kultur- und Kreativwirtschaft nicht nur wirtschaftlich als Treiberin für digitale Transformation und Innovation mit Spillover-Effekten in andere Wirtschaftsbereiche von höchster Relevanz, sondern auch für die Gestaltung gesellschaftlichen Lebens. Wichtige Segmente der Kultur- und Kreativwirtschaft, wie die Presse-, Zeitungs-, Film- und Fernsehunternehmen, sind von Systemrelevanz für den Fortbestand unserer Demokratie. Zudem ist die Branche eine zentrale Quelle der Inspiration und Kollaboration. Sie trägt in immer komplexeren Produkt- und Dienstleistungswelten zu Akzeptanz, Verstehbarkeit und Ästhetik bei.
Damit die Unternehmen der Kultur- und Kreativwirtschaft mit ihrer Kultur-, Kreativ- und Innovationsleistung in Deutschland auch in Zukunft diese gesellschaftliche und ökonomische Rolle spielen können, setzt sich das Fachforum Kultur- und Kreativwirtschaft für einen intensiven Austausch von Wirtschaft und Politik ein.
Insbesondere mit folgenden Themen beschäftigt sich das Fachforum:
Investitionsstrategien: Für eine zukunftsfähige und resilientere Kultur- und Kreativwirtschaft ist unter anderem ein Zukunftsprogramm nötig, das auf Investitionen in Infrastruktur, Digitalisierung, in neue Vertriebswege und Geschäftsmodelle abzielt.
Wachstumsperspektiven: Eine nachhaltige Strategie zur Stärkung der Kultur- und Kreativwirtschaft muss auch die Erschließung neuer Absatzmärkte und Wachstumsperspektiven in den Blick nehmen und durch die Entwicklung neuer, innovativer Finanzierungsinstrumente diejenigen Unternehmen unterstützen, die aktuell einem hohen Margendruck und niedrigen Erträgen ausgesetzt sind.
Level-Playing-Field: Um den deutschen Kultur- und Kreativstandort im globalen Wettbewerb zu stärken, bedarf es einer intelligenten Regulatorik, eines fairen Systems in Bezug auf steuerrechtliche Fragen, Verdienstmöglichkeiten, Haftungsfragen sowie Datensicherheit und -recht für die Kultur- und Kreativwirtschaft.
Intellectual Property: IP ist eine wesentliche Grundlage für den Erfolg einer Industriegesellschaft und kreativtätiger Unternehmen. Mit der steigenden Bedeutung von Wissen in der Gesellschaft wächst auch die Bedeutung von Intellectual Property . Eine der zentralen Aufgaben einer zukunftsgerichteten Wirtschaftspolitik in Deutschland muss daher sein, einer Entwertung oder Relativierung von Intellectual Property entgegenzutreten und darauf basierende Wertschöpfungsketten und Geschäftsmodelle zu sichern.
Leitung des Fachforums
Katharina Hiersemenzel Chief Strategy & Policy Officer, Constantin Film AGKatharina Hiersemenzel ist Chief Strategy & Policy Officer bei der Constantin Film AG, wo sie seit 2020 die Politikarbeit des Unternehmens verantwortet und seit März 2024 den Vorstand auch in der firmeninternen Umsetzung strategischer Themen unterstützt. Hiersemenzel studierte Rechtswissenschaften in München und Sydney und ist seit 2000 in der nationalen wie internationalen Film- und Fernsehbranche tätig. Zunächst sammelte sie als Rechtsanwältin mit Schwerpunkt Urheber- und Medienrecht umfangreiche Berufserfahrung in der Kinofilm- und TV-Produktion sowie im Programmeinkauf und Lizenzhandel, u.a. für die Helkon Media AG und SKW Schwarz. Seit 2010 konzentrierte sie sich dann auf Politikarbeit und Strategie und war in diesen Bereichen u.a. als General Counsel für die Da Vinci Media GmbH, als Copyright Policy Counsel für die Motion Picture Association (MPAA) in Brüssel sowie als Director Global Public Policy für Netflix tätig und begleitete zahlreiche Gesetzgebungsverfahren.
Leitung des Fachforums
Dr. Tanja Wielgoß Vizepräsidentin des Wirtschaftsforums der SPDDr. Tanja Wielgoß, Managerin, mehrfach-Aufsichtsrätin, Gründerin, Beraterin.
Tanja Wielgoß war als Managerin sowohl Vorstandsvorsitzende und technische Vorständin der Vattenfall Wärme in Deutschland (bis 2022) als auch der Berliner Stadtreinigung (bis 2018). Die kulturelle Transformation von etablierten Unternehmen hin zu mehr Agilität und Empowerment der Belegschaft standen in beiden Fällen im Vordergrund. Strategisch positionierte sie die Vattenfall Wärme in Deutschland als Gestalterin der Wärmewende mit einer klaren Ausrichtung auf eine vollständige Dekarbonisierung bis 2040. Die Berliner Stadtreinigung brachte sie erstmals seit der Wiedervereinigung auf Wachstumskurs.
Als Beraterin startete sie ihre Karriere bei Roland Berger und arbeitete außerdem bei der Unternehmensberatung KEARNEY, in der sie – ab 2011 – als Partnerin und Gesellschafterin vor allem in den Branchen Transport, Logistik und Infrastruktur verantwortlich tätig war. Sie entwickelte die Arbeitsgemeinschaft Deutscher Luftfahrtunternehmen zum Bundesverband der Deutschen Fluggesellschaften weiter und legte damit die Grundlage für eine professionelle Verbandsvertretung der Airlines im Luftverkehr.
Als Aufsichtsrätin war sie sowohl bei den Österreichischen Bundesbahnen und der Lufthansa Cargo als auch als Aufsichtsratsvorsitzende eines börsennotierten Unternehmens tätig. Sie ist aktuell beim global aktiven Logistik- und Supply-Chain- Unternehmen 4flow die Stellvertretende Vorsitzende des Aufsichtsrats und beim französischen Mikromobilitätsanbieter Fifteen deren unabhängiges Mitglied im Conseil Stratégique. Beim Fraunhofer Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation und der TU Berlin ist sie im Kuratorium und bei der AllBright Stiftung Gründungsmitglied des deutschen Stiftungsrats.
Mitte 2022 gründete sie zusammen mit fünf weiteren Frauen aus Wirtschaft, Sport und Medien das Frauenteam des FC Viktoria Berlin in eine GmbH. Ziel der Unternehmerinnen ist es, die Sichtbarkeit von Frauen im Sport deutlich zu erhöhen und die Mannschaft von der dritten in die erste Bundesliga zu führen.
Kontakt in der Geschäftsstelle
Laila Linke Referentin für Wirtschaftspolitik 030 863 88 33 1 / Mobil: +49 0151 40 200 017 ll(at)spd-wirtschaftsforum.deLaila Linke verantwortet die Fachforen Handel und Konsumgüter sowie Kultur- und Kreativwirtschaft. Als Sozialwissenschaftlerin war sie zuvor in verschiedenen internationalen Kultur- und Filmprojekten beschäftigt und engagierte sich im Bereich der deutsch-französischen Bildungsarbeit. Sie hat Europäische Kulturgeschichte in Augsburg sowie Soziokulturelle Studien in Frankfurt/Oder und Lyon studiert und spezialisierte sich dabei auf die Themen Migration und Integration.