Tourismus

Die Wachstumsbranche Tourismus ist Impulsgeber für Kultur, Mobilität und Nachhaltigkeit
Die Tourismusbranche ist eine der am schnellsten wachsenden Branchen der Welt. 2017 waren 1,3 Milliarden Menschen weltweit auf Reisen. Das ist eine Steigerung um das Vierzigfache seit 1950. Die Welt rückt näher zusammen. Bis zum Jahr 2030 – so schätzt die Welttourismusorganisation (UNWTO) – dürfte die Anzahl der internationalen Touristinnen- und Touristenankünfte weltweit auf 1,8 Milliarden ansteigen. 2,9 Mio. Menschen arbeiteten 2016 hierzulande im Tourismus (7% aller Erwerbstätigen). Der Umsatz liegt bei 105 Mrd. € (4% des BIP), das ist mehr als z.B. in der Automobilbranche erwirtschaftet wird.
Tourismus ist ein ungemein wichtiger, oft unterschätzter, „weicher“ Standortfaktor. Tourismus ist nachweislich in der Lage, auch ökonomisch schwache Regionen zu stabilisieren und vielfach attraktive Arbeitsplätze im KMU-Bereich zu generieren. Er ist Impulsgeber für die Pflege der Dorf-, Stadt- und Landschaftsbilder, er bereichert das Kulturangebot für die Bevölkerung insgesamt und trägt zur Infrastrukturförderung bei. Er ist in der Lage, z.B. im Zusammenspiel mit einer kleinteilig aufgestellten, ökologischen Landwirtschaft, Wirtschaftsmodelle zu ermöglichen, die ansonsten ökonomisch nicht überlebensfähig wären. Schließlich ist er auch Impulsgeber für Sport und Gesundheit. Inklusion und Nachhaltigkeit sind die aktuellen Trendfaktoren einer modernen, zunehmend digital kommunizierenden Branche.
Eine Grundbedingung für diese positive Entwicklung der Branche – gerade im Hinblick auf einen der Kernmärkte, nämlich das Reisegeschäft innerhalb Europas – sind offene Grenzen und ein freier Personenverkehr. Tourismus lebt von der Begegnung und dem Austausch.
Die Zukunftschancen der Digitalisierung für die Branche müssen noch offensiver genutzt werden. Um das Potential des technologischen Wandels erschließen zu können, muss nicht nur die betriebliche Infrastruktur den neuen Erfordernissen angepasst, sondern auch die dort tätigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter fortlaufend qualifiziert werden.
Ein Kern-Problem der Branche ist außerdem der ausgeprägte Fachkräftemangel (vor allem in ländlichen Regionen aber auch spürbar im Gesamtgewerbe). Viele Ausbildungsplätze und Stellen vor allem im Gastgewerbe bleiben noch unbesetzt. Betriebe, Branchenverbände, Gewerkschaften, Bund, Länder und Kommunen müssen hier gemeinsam Lösungen finden.
Um Arbeitsplätze und Einkommen zu sichern und das Wachstum der Branche auch weiterhin zu stärken, setzen wir uns dafür ein, mit Koordination der Akteurinnen und Akteure und verbesserten Rahmenbedingungen die touristische Entwicklung nachhaltig zu stärken.
Themenfelder
Genau wie die touristische Wertschöpfungskette ist auch die Mitgliederstruktur des Fachforums Tourismus heterogen und setzt sich sowohl aus Vertreterinnen und Vertretern der Mobilitätsbranche, der Gastwirtschaft, der Hotellerie als auch von digitalen Plattformen zusammen.
Der Dialog im Rahmen der Arbeit des Fachforums soll für Aufklärungsarbeit in der Politik sorgen und die Aufmerksamkeit für das Thema bei politischen Entscheidungsträgern erhöhen.
Folgende Schwerpunkte stehen im Fokus der Arbeit des Fachforums:
- Der Erhalt der internationalen Visafreiheit im Rahmen eines funktionierenden Schengen-Raumes. Gerade vor dem Hintergrund der aktuellen Protektionismus-Debatte wollen wir die Mobilität der Branche wahren.
- Die Schaffung wirtschaftlich fairer Rahmenbedingungen und Steuermodelle, die die derzeitigen Wettbewerbsverzerrungen verringern und deutsche Unternehmen wieder international konkurrenzfähig machen.
- Einen Beitrag zu den internationalen Nachhaltigkeitszielen leisten.
Das Fachforum hat Impulse für politische Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger der 19. Legislaturperiode erarbeitet. Diese finden Sie hier:

Leitung des Fachforums
Dirk Inger
Hauptgeschäftsführer
Deutscher ReiseVerband e. V. (DRV)

Kontakt in der Geschäftsstelle
Victoria Wolf
Telefon: 030 / 40040660
Victoria Wolf ist seit Januar 2023 für das Wirtschaftsforum tätig. Sie verantwortet das Fachforum Tourismus, die Themen Mittelstand, Ernährung und Landwirtschaft sowie die regionalen Schwerpunkte. Sie studierte Politik- und Verwaltungswissenschaften an der Universität Konstanz und der Queens University sowie Politics and Technology an der Technischen Universität in München.
vw(at)spd-wirtschaftsforum.de