Tourismus

Der Neuaufbruch in der Tourismus- und Reisebranche in Deutschland ist nach schwierigen Corona-Jahren momentan deutlich zu spüren. Obwohl das Vorkrisen-Niveau bisher noch nicht wieder erreicht ist, zeigt sich die Branche optimistisch und erwartet für das Jahr 2023 wieder Umsätze in der Größenordnung von 2019. Vor allem die Bedeutung des interkulturellen Austausches und des Dialogs zwischen anderen Kulturen und Ländern wurde in den Jahren, in denen das Reisen nur unter Einschränkung möglich war, deutlich.

Green pasture in the Cocora Valley near Salento, Colombia.
© Adobe Stock / Danaan

Tourismus ist ein ungemein wichtiger, oft unterschätzter, „weicher“ Standortfaktor. Tourismus ist nachweislich in der Lage, auch ökonomisch schwache Regionen zu stabilisieren und vielfach attraktive Arbeitsplätze im KMU-Bereich zu generieren. Er ist Impulsgeber für die Pflege der Dorf-, Stadt- und Landschaftsbilder, er bereichert das Kulturangebot für die Bevölkerung insgesamt und trägt zur Infrastrukturförderung bei. Er ist in der Lage, z.B. im Zusammenspiel mit einer kleinteilig aufgestellten, ökologischen Landwirtschaft, Wirtschaftsmodelle zu ermöglichen, die ansonsten ökonomisch nicht überlebensfähig wären. Schließlich ist er auch Impulsgeber für Sport und Gesundheit. Inklusion und Nachhaltigkeit sind die aktuellen Trendfaktoren einer modernen, zunehmend digital kommunizierenden Branche.

Die Herausforderungen der Branche sind jedoch akuter als nie und haben sich durch die Corona-Pandemie verstärkt, wie zum Beispiel der Arbeits- und Fachkräftemangel. Auch die Zukunftschancen der Digitalisierung für die Branche müssen noch offensiver genutzt werden. Höchste Priorität kommt jedoch der nachhaltigen Ausrichtung des Reisens zu, da die Auswirkungen des Klimawandels direkten Einfluss auf die Tourismus- und Reisebranche in Deutschland haben. Als Beispiel können hier regionale Extremwetterereignisse aufgeführt werden. Um Arbeitsplätze und Einkommen zu sichern und das Wachstum der Branche auch weiterhin zu stärken, setzen wir uns dafür ein, mit Koordination der Akteurinnen und Akteure und verbesserten Rahmenbedingungen die touristische Entwicklung nachhaltig zu stärken.

Themenfelder

Genau wie die touristische Wertschöpfungskette ist auch die Mitgliederstruktur des Fachforums Tourismus heterogen und setzt sich sowohl aus Vertreterinnen und Vertretern der Mobilitätsbranche, der Gastwirtschaft, der Hotellerie als auch von digitalen Plattformen zusammen.

Der Dialog im Rahmen der Arbeit des Fachforums soll für Aufklärungsarbeit in der Politik sorgen und die Aufmerksamkeit für das Thema bei politischen Entscheidungsträgern erhöhen.

Folgende Schwerpunkte stehen im Fokus der Arbeit des Fachforums:

  • Die nachhaltige Ausrichtung der Tourismus- und Reisebranche und die Unterstützung der touristischen Unternehmen bei der Transformation.
  • Die Fortschreibung der Nationalen Tourismusstrategie.
  • Die Schaffung wirtschaftlich fairer Rahmenbedingungen und Steuermodelle, die die derzeitigen Wettbewerbsverzerrungen verringern und deutsche Unternehmen wieder international konkurrenzfähig machen.
Dirk Inger
© DRV/Wyrwa
Dirk Inger Fachforenleiter Tourismus / Hauptgeschäftsführer Deutscher Reiseverband e.V. (DRV)

Dirk Inger ist seit 2014 Hauptgeschäftsführer des DRV. Zuvor arbeitete er 14 Jahre in verschiedenen Funktionen für das Bundesinnen- und das Bundesverkehrsministerium.

Victoria Wolf
© Marco Urban / Wirtschaftsforum der SPD e.V.

Kontakt in der Geschäftsstelle

Victoria Wolf Referentin für Wirtschaftspolitik +49 151 40 200 008

Victoria Wolf verantwortet das Fachforum Tourismus, die Themen Mittelstand, Ernährung und Landwirtschaft sowie die regionalen Schwerpunkte. Sie studierte Politik- und Verwaltungswissenschaften an der Universität Konstanz und Belfast sowie Politics and Technology an der Technischen Universität in München. Während ihres Studiums sammelte sie praktische Erfahrungen bei MAN Truck & Bus, der Deutschen Bahn und dem Wirtschaftsministerium Baden-Württemberg.

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