Energie und Klima

Die Energiewende gelingt durch Innovation, Flexibilität und Kooperation. Deutsche Wettbewerbsfähigkeit dient dem Klimaschutz!
Der Ausstieg aus der Atomenergie und die Energiewende in Deutschland waren trotz aller damit verbundenen Herausforderungen die richtige Weichenstellung. Die deutsche Wirtschaft liefert Spitzentechnologie für die in Europa und weltweit weiter wachsende Nachfrage nach umweltfreundlicher Energie, Produkten und Dienstleistungen. An Nachhaltigkeit orientierte Wirtschaftspolitik ist eine Erfolgsgeschichte. Klimaschutz ist der Wirtschaftsmotor der Zukunft. Die Nachfrage nach „grünen Produkten“ wird weiter steigen. Das schafft steigende Umsätze und neue Arbeitsplätze.
Strategische Industrie- und Mittelstandspolitik muss diese Zukunftsperspektive weiter absichern. Auch unter den Bedingungen des Pariser Abkommens zum weltweiten Klimaschutz und offenen Weltmärkten für Energie und Knowhow geht es um die Stärkung von Innovation, Investitionen in Effizienz und Infrastruktur sowie die Gewährleistung fairer Konkurrenzspielregeln.
Deutschland kann hier eine Führungsrolle übernehmen. Es ist einerseits auf dem Weg, die energieeffizienteste Volkswirtschaft der Welt zu werden. Andererseits tragen schon heute die Erneuerbaren Energien zu gut einem Drittel zur Bruttostromerzeugung bei. Diese Entwicklung wird voranschreiten: Deutschland will bis 2020 den Ausstoß von CO2 im Vergleich zu 1990 um mindestens 40 Prozent senken, bis 2050 um 80 bis 95 Prozent. Das bedeutet den nahezu vollständigen Umstieg von fossilen auf erneuerbare Energiequellen in naher Zukunft.
Das Strommarktdesign der Zukunft muss genau dafür geeignet sein. Die Ziele der Energiewende lassen sich dann am besten realisieren, wenn alle Sektoren (Strom, Wärme und Verkehr), Energieträger und Markteilnehmer ihren jeweiligen Beitrag leisten. Es geht um das Erreichen des Gesamtzieles, dabei können einzelne Sektoren flexibel miteinander in Verbindung gebracht werden und wo nötig, mit unterschiedlichen Schrittfolgen ihre Beiträge leisten. Die Chancennutzung der Digitalisierung und die Entwicklung von Speichertechnologien und -kapazitäten sind zentral für die effiziente Kopplung der Sektoren und Energieträger.
Sektorkopplung kann auch beim Ausbau und der effizienten Koordination der Übertragungs- und Verteilnetze unterstützen – der Ausbau der E-Mobilität, die Nutzung von Power2X-Technologien, flexibleres Lastmanagement durch digitales „Smart Metering“ und „Smart Grid-Technologie“ bieten Netzausbaualternativen oder zumindest Kostensenkungspotential bei der Neugestaltung der Netze und dem besseren Verteilnetzmanagement.
Konventionelle Energieträger werden noch auf absehbare Zeit den Ausbau der erneuerbaren Energien ergänzen und die Versorgungssicherheit garantieren müssen. Erdgas wird im Energiemix bedeutender werden. Für die Braunkohleregionen braucht es weiter Planungssicherheit und eine konsequente strukturpolitische Unterstützung, damit sich der Strukturwandel in der Energiewirtschaft wirtschafts-, sozial- und umweltverträglich umsetzen lässt.
Deutschlands Industrie muss international wettbewerbsfähig bleiben, das gilt insbesondere im Blick auf die Weiterentwicklung des europäischen Emissionshandels. Die künftige Preisgestaltung muss unterschiedliche Wettbewerbsbedingungen berücksichtigen und den „Carbon-Leakage“ verhindern.
Das bedeutet, dass — ganz im Sinne der gleichrangigen Ziele der Energiewende — Energie nicht nur umweltfreundlich, sondern auch sicher und für Wirtschaft und Verbraucher bezahlbar sein muss. Das Anwachsen der Energiewende-Gesamtkosten muss entsprechend verlangsamt werden, insbesondere die Kostensteigerungen bei der EEG-Umlage sind stark zu begrenzen. Verbraucher und Mittelstand brauchen Kostenentlastung.
Die Mitglieder unseres Fachforums Energie und Klima kommen aus unterschiedlichen Bereichen der Branche. Wir bringen sie an einen Tisch, um mit Politik und Wissenschaft über Strukturwandel und den Strommarkt der Zukunft zu diskutieren. Das Fachforum wird dabei folgende Schwerpunktthemen diskutieren:
- Strommarkt-Design: Modernisierung, Ausbau und Management der Netze im europäischen Energie-Binnenmarkt
- Weitere Schritte zur Flexibilisierung des Strommarktes (mehr Wettbewerb, Dynamisierung der EEG-Umlage, Dynamisierung der Netzentgelte und des KWK-Bonus)
- Neue Förder-, Finanzierungs- und Beteiligungsmodelle für mehr Investitionen in Erneuerbare Energie, Infrastruktur und Effizienz (Blockchain-Modelle, Rekommunalisierung, Bürgerbeteiligung)
- Wachstum und Beschäftigung in der Energiewirtschaft (Marktentwicklung, Pro/Contra Kapazitätsmärkte, Zukunft der unterschiedlichen Erneuerbaren in Deutschland).

Leitung des Fachforums
Prof. Dr. Ines Zenke
Partnerin
Becker Büttner Held
Neben ihrer Tätigkeit als Rechtsanwältin ist Frau Prof. Dr. Zenke als Honorarprofessorin an der Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde aktiv. Sie ist Autorin und Herausgeberin zahlreicher Fachbücher und Publikationen zum Energie-, Wettbewerbs- und Bankrecht sowie zur Compliance. Auch der Bundestag berief Prof. Dr. Ines Zenke bereits mehrfach als Sachverständige in Energie- und Finanzfragen.

Kontakt in der Geschäftsstelle
Maximilian Wilshaus
0151 / 402 000 05
Maximilian Wilshaus ist seit Dezember 2020 für das Wirtschaftsforum tätig. Als Referent für Wirtschaftspolitik verantwortet er unter anderem das Fachforum Energie und Klima. Er studierte Politikwissenschaft in Bonn und anschließend Politikmanagement an der NRW School of Governance in Duisburg. Praktische Erfahrungen sammelte er im Landtag NRW, im Deutschen Bundestag sowie bei der Volkswagen AG.
mw(at)spd-wirtschaftsforum.de