• 3. Seeheimer Branchenabend Ernährungs- und Landwirtschaft

11.04.2024

Dass sich in den vergangenen Jahren viel Gesprächsbedarf in der Landwirtschaft aufgestaut hat, haben die Proteste der letzten Monate eindrücklich verdeutlicht. Umso wichtiger war daher der gemeinsame Austausch beim Seeheimer Branchenabend zur Ernährungs- und Landwirtschaft, der den Fokus auf die gesamte Wertschöpfungskette gelegt hat. Neben Joachim Rukwied, Präsident des Deutscher Bauernverband e.V., und zahlreichen Mitgliedern der SPD-Bundestagsfraktion war auch Dr. Tanja Wielgoß, Vizepräsidentin des SPD-Wirtschaftsforums, zu Gast. In ihrem Begrüßungsstatement hob sie unter anderem die Bedeutung des Wirtschaftsfaktors der Land- und Ernährungswirtschaft hervor und plädierte für bessere Finanzierungsbedingungen und eine Stärkung der Branche als Innovations- und Transformationsmotor. Mit diesem Thema beschäftigt sich auch unser Positionspapier „Zukunftsbranche Biotechnologie“.

Wie vielfältig die Herausforderungen und Probleme in der Ernährungs- und Landwirtschaft sind, zeigten die anschließenden Impulse und die gemeinsame Diskussion mit den Gästen. Denn die Problemstellungen und Anforderungen an die Politik aus der Ernährungs- und Landwirtschaft, über die Forstwirtschaft bis hin zum Gartenbau sind oft sehr spezifisch und nicht pauschalisierbar. Joachim Rukwied unterstrich, dass der Wettbewerbsdruck bei zunehmenden Kostendruck auf die Branche in den letzten Jahren immer weiter gestiegen sei. Aus seiner Sicht brauche es vor allem einen verlässlichen Rahmen und langfristige Finanzierungsmodelle, die der nächsten Generation eine Perspektive bieten, ihre Betriebe weiterhin wirtschaftlich führen zu können. Dabei plädierte er für eine rationale, wissensbasierte und offene Herangehensweise, um die bestmöglichen Lösungskonzepte für die Landwirtinnen und Landwirte auf den Weg zu bringen.
Was ebenfalls deutlich wurde: Die gesamte Ernährungs- und Landwirtschaft ist nicht nur sehr divers, sondern bereits enorm innovativ und fortschrittlich. Um weitere Anreize zu geben, braucht es insbesondere auch öffentliches Kapital, um private Investitionen anzureizen.

Der Branchenabend hat klar gezeigt, wie wichtig Formate zum gemeinsamen Austausch sind. Aber dabei darf es nicht bleiben: Die Ampel-Koalition ist gefordert, die politischen Rahmenbedingungen zu verbessern. Denn die Ernährungs- und Landwirtschaft ist ein bedeutsamer Wirtschafts-, Arbeits- und Innovationsfaktor für den Standort Deutschland. Hierzu werden wir auch im Wirtschaftsforum der SPD e.V. weiter im Gespräch bleiben.