„Pragmatisch, lösungsorientiert mit sozialdemokratischem Kompass – davon können wir in der Kultur- und Kreativwirtschaft viel gebrauchen“. Auf die herausragende Bedeutung von Kunst und Kultur für eine demokratische Gesellschaft wies Katrin Budde in ihrem Eröffnungsstatement hin. Die Ausschussvorsitzende für Kultur und Medien im Deutschen Bundestag sprach im Rahmen des ersten Seeheimer Branchenabends in Kooperation mit dem Wirtschaftsforum der SPD. Helge Lindh, kultur- und medienpolitischer Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, griff Katrin Buddes Impuls auf. Er ging auf Themen im Bereich der aktuellen Gesetzesvorhaben ein, insbesondere den Umgang mit Kunstraub und damit verbundener Erinnerungskultur, Debatten über Antisemitismus in Kunst und Kultur, die gesamtgesellschaftlich geführt werden müssten. Durch die Veranstaltung im Paul-Löbe-Haus führte auf Einladung des Seeheimer Kreises Heiko Kretschmer, Schatzmeister des Wirtschaftsforums der SPD.
Ebenso unterschiedlich wie die Bereiche, die die anwesenden Gäste aus Kunst- und Kreativwirtschaft repräsentierten, so vielfältig waren auch die diskutierten Themen. Deutlich wurde dies über die gesamte, rund 90-minütige Diskussion, etwa als es um so wichtige Themen wie Arbeiten im Alter oder die Frage, wie Förderung und soziale Sicherung vereinbart/miteinander in Einklang gebracht werden können. Wie groß der Gesprächsbedarf ist, verdeutlichte nicht zuletzt die Diskussion über das kommende Schallschutz-Pilotenprogramm.
Klar wurde einmal mehr: Kunst und Kultur sind ohne Ehrenamt kaum denkbar. Aus Sicht von Katrin Budde ist es erforderlich, den Kulturauftrag in der Kommunalverfassung der Länder zu verankern, um Kultur zur Pflichtaufgabe zu machen.
Ein weiterer Schwerpunkt der Diskussion war die anstehende Filmförderreform. Sowohl Katrin Budde als auch Helge Lindh versicherten, dass Positionen etwa zur verpflichtenden Investitionsbereitschaft im Ausschuss thematisiert werden, sobald die Gesetzesnovelle vorliegt.
Heiko Kretschmer, Schatzmeister des Wirtschaftsforums der SPD, resümierte die thematisch vielfältige und ergiebige Diskussion. Aufgabe für alle Beteiligten müsse es sein, ein gemeinschaftliches Verständnis der Interessenvertretung darüber zu erzielen, was Kultur- und Kreativwirtschaft in Deutschland darstellt und welcher wirtschaftliche Faktor damit einhergeht.
Die Fortsetzung der Seeheimer Branchenabende in Kooperation mit dem Wirtschaftsforum der SPD folgt am 21. Februar, dann zum Schwerpunkt Luft- und Raumfahrt.