Das Wirtschaftsforum der SPD fordert ein stabiles Rentenniveau und den Ausbau der privaten Altersvorsorge. „Um die gesetzliche Rente langfristig zu sichern, brauchen wir mehr sozialversicherungspflichtige Beschäftigung und höhere Löhne in Deutschland“, sagt das Mitglied im geschäftsführenden Präsidium, Harald Christ. Entscheidend sei außerdem eine zukunftweisende Zuwanderungspolitik für qualifizierte Fachkräfte, erheblich mehr Anstrengungen bei der lebenslangen Qualifizierung und ein Arbeitsmarkt für ältere Arbeitnehmer. Nur so könne eine drastische Erhöhung der Rentenbeiträge ab 2025 verhindert werden.

Im Kampf gegen Altersarmut müsse die Politik sicherstellen, dass Wohnen und Pflege im Alter bezahlbar bleiben. Die gesetzliche Rente dürfe von Kostensteigerungen nicht aufgefressen werden. Gleichzeitig gelte es, die private Altersvorsorge gezielt zu fördern. „Deshalb lehnen wir eine Deckelung von Provisionen beim Abschluss von Lebensversicherungen ab“, erklärt Christ. Der Gesetzgeber müsse ein Interesse daran haben, dass möglichst viele private Rentensparer erreicht und kostendeckend beraten werden. Ein Provisionsdeckel bewirke das Gegenteil. Die Qualität von Produkten und Beratung sei aber noch klarer auf das Ziel der privaten Altersvorsorge auszurichten. „Da muss unter Umständen nachgearbeitet werden“, so Christ.

Gesetzlich, betrieblich und privat: Die drei Säulen der Altersvorsorge

Hintergrund sind Berichte zu Plänen der Bundesregierung, die Vertriebskosten bei privaten Lebensversicherungen zu senken. „Das kann aber nicht heißen, Vermittler von Lebens- und Rentenversicherungen ins berufliche Abseits zu stellen. Sie werden auch in Zukunft gebraucht. Genauso die Unternehmen, die solche Finanzprodukte anbieten“, unterstreicht Christ. „Die Altersvorsorge in Deutschland muss auf drei starken Säulen ruhen: der gesetzlichen, der betrieblichen und der privaten Vorsorge.“

Das Präsidiumsmitglied des Wirtschaftsforums der SPD regt zudem an, die Wohnsituation älterer Menschen zu verbessern. „Gerade in einer Lebensphase, in der die Menschen am wenigsten Einkommen zur Verfügung haben, müssen sie am meisten für das Wohnen aufbringen“, meint Christ. Die Eigentumsquote sei im europäischen Vergleich immer noch zu gering. Deshalb solle nicht zuletzt über eine stärkere Förderung von Wohneigentum auch zur Sicherung der Altersvorsorge nachgedacht werden.