Könnte sich angesichts des Kriegs in Israel/Gaza eine Ölpreiskrise wie in den 1970er Jahren wiederholen? Wie lässt sich Deutschlands Energieresilienz steigern, wenn Energie zunehmend geopolitisch als Waffe benutzt wird? Darüber sprachen wir mit Dr. Philipp Steinberg, Abteilungsleiter für Wirtschaftsstabilisierung und Energiesicherheit im Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz, in einer digitalen Arbeitssitzung des Fachforums „Energie und Klima“ am vergangenen Freitag. Das Credo: Diversifizieren, Ausbau der Erneuerbaren, Vorantreiben der Wasserstoffenergie. Das sind drei Bestandteile der Strategie, mit der die Bundesregierung auch künftig Deutschlands Energieversorgung sichern und die Transformation hin zu einer CO2-neutralen Zukunft stabilisieren und ermöglichen will. Steinberg verwies darauf, dass insbesondere im Bereich Planungsbeschleunigung bereits zahlreiche Maßnahmen auf den Weg gebracht worden sind. Andere Vorhaben, wie die Kraftwerksstrategie oder die Strategie zum Carbon Management, sind für 2024 angekündigt.
Den Krisen zum Trotz: Deutschland erzielt Fortschritte, wie nicht zuletzt die heute veröffentlichten Zahlen von Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) und BDEW Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft e.V. verdeutlichen. Demnach entfielen in diesem Jahr erstmals mehr als 50 Prozent (knapp 52 Prozent) des Bruttostromverbrauchs auf Erneuerbare. Wir danken Dr. Philipp Steinberg für den aufschlussreichen und spannenden Austausch.