Harald Christ, Schatzmeister des Wirtschaftsforums der SPD e.V., unterstützt Bundesfinanzminister Olaf Scholz in seinem Kurs, die EU-Einlagensicherung nicht überstürzt einzuführen.
„Eine sofortige gemeinsame EU-Einlagensicherung kommt aus meiner Sicht zu früh. Nicht nur wurde die EU-Richtlinie zur Einlagensicherung aus dem Jahre 2014 von einigen Mitgliedsstaaten noch nicht vollständig in nationales Recht implementiert. Würde das System derzeit eingeführt, kann es zudem zu Wettbewerbsverzerrungen zwischen Mitglieds- und Nichtmitgliedsstaaten der Bankenunion kommen“, betont Christ. Eine gemeinsame Einlagensicherung mache demnach nur Sinn, wenn von allen Mitgliedsstaaten ausreichende Anstrengungen unternommen würden, eine erneute Finanzkrise unbedingt zu vermeiden. „Wir dürfen nicht zulassen, dass deutsche Finanzinstitute für unzureichend konsolidierte Banken in anderen Euro-Ländern haften müssen“, so der Schatzmeister.
Bislang war angedacht, bis Juni 2018 eine gemeinsame Einigung über die Einführung des neuen Systems zu erzielen.