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13.03.2020
Allgemein FF Gesundheitswirtschaft

Berlin, 13. März 2020. Das Wirtschaftsforum der SPD e.V. fordert mehr Wertschätzung für die Gesundheitswirtschaft, um die für die deutsche Wirtschaft elementare Branche zu sichern und zu stärken. Die aktuelle Corona-Krise zeigt, wie wichtig es ist, dass die Wertschöpfungskette in Deutschland und Europa vollständig vorhanden ist, von der Forschung und Entwicklung über die Herstellung bis hin zum Vertrieb. Es ist höchste Zeit, die deutsche Gesundheitsbranche mit besseren Standortbedingungen zu stärken. Im Positionspapier

„Wertschätzung für Wertschöpfung – Die industrielle Gesundheitswirtschaft als tragende Säule des Industriestandortes Deutschland“

verdeutlicht das Wirtschaftsforum der SPD e.V. die Bedeutung der Branche als Wirtschafts- und Gesellschaftsfaktor und fordert einen Paradigmenwechsel in der Politik.

Hierzu erklärt Prof. Dr. Susanne Knorre, Vizepräsidentin des Wirtschaftsforums der SPD e.V.: „Rund 12.500 Medizintechnikunternehmen und 360 Pharama- und Biotechnologieunternehmen beschäftigen rund eine Million Erwerbstätige und bieten damit fast so viele Arbeitsplätze wie die Automobilindustrie. Arzneimittel und Medizintechnik gehören zu den Exportschlagern ‚Made in Germany‘: Die Exportquote liegt bei über 65 Prozent. Die globale Nachfrage nach den Produkten der deutschen Unternehmen wird in Zukunft deutlich steigen, nicht zuletzt vor dem Hintergrund des sich weiter ausbreitenden Coronavirus und der rasant wachsenden Mittelschicht in Schwellenländern. Obwohl deutsche Gesundheitsprodukte im Ausland hoch angesehen sind, erfährt die Gesundheitswirtschaft in Deutschland verglichen mit anderen Branchen der Industrie eine geringe Wahrnehmung und damit verbundene politische Unterstützung. Hier muss endlich ein Umdenken stattfinden, und zwar schnell.“

Das Positionspapier gibt acht Handlungsempfehlungen für politische Entscheidungen, unter anderem, den im Koalitionsvertrag festgehaltenen Strategieprozess Medizintechnik zu beginnen und den Pharma-Dialog fortzuführen. Zu den Forderungen des Wirtschaftsforums der SPD e.V. zählen auch eine gezielte Förderung der Netzwerkstruktur zwischen Forschung und Wirtschaft, europäische Regeln und Standards zum Schutz von geistigem Eigentum im globalen Wettbewerb, eine Strategie zur Stärkung der KI-Forschung sowie die Nutzbarmachung von Gesundheitsdaten zur medizinischen Forschung.

Christian Clarus, Leiter des Fachforums Gesundheitswirtschaft des Wirtschaftsforums der SPD e.V., betont: „Die Unternehmen der Gesundheitsbranche leisten Investitionen in Milliardenhöhe und forschen, entwickeln und produzieren am Standort Deutschland für den Weltmarkt. Damit die deutschen Unternehmen globaler Impulsgeber für Forschung und Produktion bleiben, braucht es eine entsprechende wirtschaftspolitische Flankierung. Es sind klare Ziele und entsprechende Maßnahmen in der Industriestrategie der Bundesregierung nötig, damit die industrielle Gesundheitswirtschaft auch 2030 ein Stabilitätsfaktor der deutschen Wirtschaft ist und vielen Menschen gute Arbeitsplätze bietet.“