Angesichts des tiefen Zerwürfnisses innerhalb der Union über die nächsten Schritte in der Flüchtlingsfrage fordert der Schatzmeister des SPD-nahen Wirtschaftsforums, Harald Christ, eine sofortige Rückkehr zur Vernunft. Die einzig wahlkampftaktischen Erwägungen Horst Seehofers geschuldete Positionierung der CSU gefährde die Stabilität des Standortes Deutschland. Und dies ausgerechnet in einer Zeit, wo es weltweit, in Europa und in Deutschland um Kooperation und Planungssicherheit gehe.

Die Wirtschaft habe kein Interesse an einem neuen Dauer-Wahlkampf, sondern an seriöser Vertretung von deutschen Interessen und vor allem an Stabilität. Christ: „Ich bin völlig verständnis- und fassungslos, dass die CSU in solch schwierigen Tagen die Stabilität des Landes aufs Spiel setzt“. Von diesem unwürdigen Schauspiel profitiere einzig die AfD, betonte Christ. Es stelle sich die Frage, ob die Kanzlerin von ihrer Union geopfert werde, nur um eine Landtagswahl zu gewinnen.

Über die kritische Wortmeldung berichtete das Hamburger Abendblatt, die Berliner Morgenpost, der Finanztreff , die Neue Ruhr Zeitung und die Thüringer Allgemeine.

Im Manager Magazin rät Harald Christ Bundeskanzlerin Merkel dazu, sich seitens der CSU kein Ultimatum setzen zu lassen und konstatiert: „Das Verhalten der CSU Herrenriege – Seehofer, Söder, Dobrindt – ist einer Regierungspartei unwürdig und die Strategie ist im Angesicht der schlechten CSU-Umfrageergebnisse im bayrischen Landtagswahlkampf leicht zu durchschauen.“