Von einem „Neuaufbruch“ in der Tourismusbranche zu sprechen, ist keine Übertreibung. Tatsächlich trifft das die Stimmung und darin sind sich auch Tourismusexpertinnen und -experten einig. Die Pandemie gehört, zumindest erst einmal, der Vergangenheit an. Auch wenn die aktuelle Weltlage weiterhin für Unsicherheit sorgt und die Inflation Spielräume der Unternehmen ebenso wie der Verbraucher:innen einschränkt, ist eine neuerwachte Reisefreude doch deutlich zu spüren.
Entsprechend zuversichtlich klangen auch die Einschätzungen im Rahmen einer Arbeitssitzung des Fachforums Tourismus am 4. September. Zu Gast waren der Koordinator der Bundesregierung für die maritime Wirtschaft und Tourismus, Dieter Janecek, und der tourismuspolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Stefan Zierke. Dass die Sitzung zudem in Präsenz und sogar in den Räumlichkeiten des Deutschen Reiseverbands (DRV) stattfand, unterstrich auch an dieser Stelle die insgesamt zum Positiven veränderten Rahmenbedingungen. Fachforenleiter Dirk Inger leitete die Diskussion, an der sich zahlreiche Vertreterinnen und Vertretern der Tourismus- und Reisebranche beteiligten.
Aller Zuversicht zum Trotz, auch die Tourismusbranche steht vor denselben Herausforderungen wie die Wirtschaft insgesamt. Gerade der Fachkräftemangel in Hotellerie und Gastronomie unterzieht die Branche einem Stresstest. Das gilt auch für die wachsende Zahl von Extremwetterereignissen, die nur umso schmerhafter die Notwendigkeit einer nachhaltigen Transformation vor Augen führen.
Beim Dauerthema Digitalisierung ging es neben den Herausforderungen aber auch um die großen Chancen für die Branche. Aus tourismuspolitischer Sicht standen ebenso bei der nachhaltigen Mobilität die Chancen im Vordergrund, insbesondere die Bedeutung einzelner Verkehrsträger . Für Unsicherheit sorgt dagegen die weiterhin offene Frage, ob die ermäßigte Mehrwertsteuer in der Gastronomie beibehalten wird.
Dass die Tourismusbranche als Querschnittsbranche überdurchschnittlich viele Herausforderungen stemmen muss, hat der intensive Austausch verdeutlicht. Die von der Bundesregierung Ende 2022 beschlossene „Nationale Plattform Zukunft des Tourismus“,die das zentrale Instrument darstellt, um die Nationale Tourismusstrategie weiterzuentwickeln, soll hierfür Lösungen finden. Das Wirtschaftsforum der SPD wird den Prozess weiter begleiten
Tourismusbranche trifft Tourismuspolitik: Arbeitssitzung des Fachforums Tourismus in den Räumen des DRV in Berlin
