Einen besseren Auftakt hätte es nicht geben können. Mit der Vernissage am 18. Januar haben wir nun auch offiziell die neue Veranstaltungsetage in unserer Geschäftsstelle eröffnet. Katrin Budde, MdB und Vorsitzende des Ausschusses für Kultur und Medien, setzte mit ihrem Grußwort den Ton für den Abend. „Der Geist ist wie ein Fallschirm. Er kann nur funktionieren, wenn er offen ist.“ Dieses Zitat von Walter Gropius stellte sie an den Anfang ihres Statements. „In Anbetracht aktueller gesellschaftlicher Entwicklungen, Spaltungs- und Entfremdungserfahrungen und zunehmender Radikalisierung unserer Diskurse scheint es auch eine Mahnung an uns zu sein. Der Austausch oder gar konstruktive Streit zu, mit und über Kunst kann Moment und Raum für ein Offen-Sein schaffen“, so Budde.
Von den Schöpfern der Bauhaus-Idee, die laut Budde auch eine Idee für das Zusammenleben und Wohnen in einer sich verändernden Gesellschaft, für Völkerverständigung und Gleichberechtigung darstellt, richtete sie den Blick auf die Aufgaben und Herausforderungen der Gegenwart. „Wenn wir also heute über Kultur- und Kreativwirtschaft sprechen – und Bauhaus ist im besten Sinne Kultur- und Kreativwirtschaft gewesen – meinen wir dann vorrangig wirtschaftspolitische Themen?“
Die frühere Wirtschafts- und jetzige Kulturpolitikerin ging auf die zentralen Fragestellungen des Fachforums Kultur- und Kreativwirtschaft im SPD-Wirtschaftsforum ein. Hierbei handele es sich um Wirtschaftsthemen, aber zugleich um existenzielle und gesellschaftspolitische Themen. Etwa bei der angemessenen Vergütung von Urheberrechten, die durch das Vordringen von KI noch weiter erschwert werde. Dies gelte es aber umso dringender zu lösen, als dass die Vergütung von Kreativleistungen existenziell sei und KI die Gesellschaft schon heute stark beeinflusse. Außerdem thematisierte Budde die für den Kreativstandort erforderlichen Rahmenbedingungen sowie die Frage nach einem zukunftsfähigen Geschäftsmodell für unabhängigen Journalismus, gerade in einer Zeit von Fake News und Blasen-Denken von fundamentaler Bedeutung.
Wenn alte Industriestandorte zu neuen Produktionsstandorten würden, spiele die Kultur- und Kreativbranche oft eine entscheidende Rolle. „Und eigentlich ist es ja auch nicht eine Branche. Kultur- und Kreativwirtschaft ist ein kluger Krake, mit Tentakeln in unzählige Branchen hinein. Kulturelle und kreative Güter und Dienstleistungen gehören für uns alle zum alltäglichen Leben und Arbeiten, ohne dass wir es immer merken. Ihre Gesamtleistung an der Bruttowertschöpfung steigen von Jahr zu Jahr und Kunst ist ihre ständige Begleiterin“, so Katrin Budde.
Die Ausstellung in den Räumen der Geschäftsstelle zeigt Exponate der Aachener Galerie Freitag 18.30 Auf die langjährige Kooperation mit dem Geschäftsführer und Galeristen Robert Mertens verwies Heiko Kretschmer, Schatzmeister des SPD-Wirtschaftsforums und Leiter des Fachforums Kultur- und Kreativwirtschaft. Nur Corona-bedingt hätte das Format pausieren müssen. Die Neugestaltung der Ausstellungsfläche biete nun aber umso bessere Möglichkeiten, die Werke wirken zu lassen – Malerei und Skulpturen ebenso wie Videoinstallationen.
Robert Mertens stellte in der Ausstellung vertreten und zum Teil auch anwesenden Künstlerinnen und Künstler Sascha Berretz, Nghia Nuyen, Luis Zimmermann, Annette Besgen, Teresa Riba, Nico Sawatzki und Tom Schmelzer vor. Mertens appellierte daran, sich eine Offenheit und Neugier in der Wahrnehmung genauso wie die Bereitschaft zur Diskussion zu bewahren. Diese wiederum eröffne weitere Räume auch in der konstruktiven Auseinandersetzung über künstlerische und gesellschaftliche Fragen.
Wir danken Robert Mertens und den beteiligten Künstlerinnen und Künstlern für die Bereitstellung der Werke. Bei unseren Gästen bedanken wir uns für das große Interesse und den lebendigen Austausch.
Skulpturen von Robert Bischof und Malerei von Annette Besgen
Werke von Patrick Lambertz und Romain Van Wissen
Werke von Werner Blaser, Joost Meyer und Sascha Berretz
MdB Katrin Budde, Vorsitzende des Kulturausschusses, im Gespräch mit Referentin Laila Linke
Galerist Robert Mertens im Gespräch mit Gästen
Vernissage 2024
Einige der ausgestellten Künstler sind anwesend
Katrin Budde und Heiko Kretschmer
Sascha Berretz: „Craving Bouquet“
„Glycksmomente“ von Mara Lilli Bohm
Vernissage 2024
Galerist Robert Mertens
Robert Mertens, Katrin Budde, Heiko Kretschmer und Laila Linke (v.l.n.r.)
Vernissage 2024 u.a. mit Werken von Joost Meyer
Werke von Joost Meyer und Michael Handt
