• Wie umgehen mit KI? Panel mit Politik und Wirtschaft

14.06.2023

„Unsere Gesellschaft hat die Technik entwickelt, Verantwortung so zu verteilen, dass niemand sie hat.“ Dieses Zitat des Informatikpioniers Joseph Weizenbaum stellten wir bei unserer Veranstaltung über Künstliche Intelligenz am 13. Juni im Weizenbaum-Institut zur Diskussion. Gemeinsam mit Eveline Metzen, Leiterin Government Affairs & Public Policy DACH, Google, Staatssekretär Stefan Schnorr, Bundesministerium für Digitales und Verkehr, und Armand Zorn, MdB, diskutierten wir über die Bandbreite der Potenziale und Risiken von Künstlicher Intelligenz, ob und wie KI sich wirksam regulieren lässt und wie sich eine ganzheitliche digitale Transformation der Gesellschaft sanft gestalten lässt.

Für Staatssekretär Stephan Schnoor steht fest: „Künstliche Intelligenz ist ein, wenn nicht der Schlüssel, um der Datenökonomie Nachdruck zu verleihen und Daten besser nutzbar zu machen. Die digitale Transformation und ihre ökonomischen wie gesellschaftlichen Potenziale lassen sich nur mithilfe von Künstlicher Intelligenz erschließen.“ Eveline Metzen appellierte: „Wie auch bei anderen technologischen Entwicklungen der Vergangenheit ist es an uns allen, jetzt den richtigen Rahmen für Künstliche Intelligenz zu entwickeln, um sicherzustellen, dass die Technologie sicher, verantwortungsbewusst und zum gesellschaftlichen Nutzen aller eingesetzt wird.“

Den Bogen zum EU AI Act spann der SPD-Bundestagsabgeordnete Armand Zorn: „Mit ChatGPT und Co. sind die Auswirkungen Künstlicher Intelligenz in der Breite der Gesellschaft angekommen. Die wirtschaftlichen Potenziale, die Transformation der Arbeitswelt, aber auch die Risiken für Demokratie und Vertrauen treten deutlich zutage. Klar ist daher: Wir benötigen Regeln für die Entwicklung und Nutzung von (generativer) KI. Der EU AI Act kann hier weltweit zum Vorbild werden.“

Insbesondere bei der Relevanz und Wirkung des europäischen AI Acts, der derzeit noch in Brüssel verhandelt wird, waren sich die Panelteilnehmer einig. Das Gesetz hat das Potenzial, weltweiter Standard in der Regulierung von Künstlicher Intelligenz zu werden, ähnlich der Wirkung der Datenschutz-Grundverordnung. Zugleich sei es wichtiger, dass politische Rahmenbedingungen Innovationspotenziale heben, anstatt zu versuchen, jede Eventualität rechtlich zu regeln und damit neue bürokratische Hürden zu schaffen.

Verbandsvizepräsident Matthias Machnig moderierte die spannende Diskussuion. Wir danken dem Weizenbaum-Institut als Gastgeber und insbesondere Dr. Ricarda Opitz, Vorstandsmitglied & Administrative Geschäftsführerin des Weizenbaum-Instituts, für ihren Impuls und die angenehme Kooperation.