In einer weiteren Folge des Gesprächsformats „Wirtschaftsbarometer“ tauschte sich heute Bengt Bergt mit Mitgliedern des SPD-Wirtschaftsforums aus. Der stellvertretende klimaschutz- und energiepolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion plädierte insbesondere für verbesserte Investitionsbedingungen in Deutschland und sprach sich für eine veränderte Kultur beim Thema Venture Capital aus. Das Gespräch moderierte Heiko Kretschmer, Schatzmeister des SPD-Wirtschaftsforums.

Bergt skizzierte die Wirkmechanismen der bisherigen Regierungsmaßnahmen, etwa bei Gas- und Strompreisbremse. Gleichzeitig verdeutlichte er, wo unverändert Handlungsbedarf besteht. Bei der Frage der Gegenfinanzierung von Gas- und Strompreisbremse müsse es mehr Fairness geben, führte er aus. Ebenso werde man sich weiter dafür einsetzen, die Komplexität des Abschöpfungsmechanismus‘ zu reduzieren. Dieser sei derzeit überbordend ausgestaltet, kritisierte Bergt.

Auch auf die Diskussion um den US-Inflation Reduction Act (IRA) ging der Bundestagsabgeordnete ein. Dieser habe allen einen Schock versetzt und könne sich massiv auf den Industriestandort Deutschland und Europa auswirken. Angesichts der in der Folge dann so unterschiedlichen Förderungen in Deutschland, der EU und den USA sei es durchaus nachvollziehbar, wenn Unternehmen in die USA oder nach Kanada, das entsprechend nachgelegt habe, abwanderten. An diesem großen Thema sei man dran, versicherte Bergt.

Gleichzeitig mahnte er, dass die Investitionsbedingungen in Deutschland verbessert werden müssten. Es gelte nicht nur, Antrags- und Planungszeiten zu verkürzen sowie effektiver und schlanker in den Beantragungsverfahren zu werden, sondern es müssten auch attraktivere Investitionsbedingungen geboten werden. Für Bergt hinkt Deutschland gerade beim Thema Venture Capital hinterher. Diese Kultur sei bisher nur mangelhaft am Standort ausgeprägt. Der SPD-Politiker sprach sich zudem für die Aufstellung eines Industrialisierungsfonds aus, um Industrien skalieren zu können.