Nachhaltigkeit ist längst kein „nice to have“-Item der Marketingstrategie mehr: Durch die Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) sind Unternehmen gefordert, die ESG-Kriterien ins Zentrum ihrer strategischen Entwicklung zu rücken. Denn die CSRD, die gerade in nationales Recht umgesetzt wird, setzt nachhaltigkeitsbezogene Aspekte der finanziellen Berichterstattung gleich. Warum Unternehmen daher eine ganzheitliche Nachhaltigkeitsstrategie verfolgen sollten, war Thema unseres vergangenen „Wirtschaftsbarometers“, der fachforenübergreifenden Gesprächsreihe zu aktuellen Querschnittsthemen. Neben dem SPD-Nachhaltigkeitsexperten und stellvertretenden Vorsitzenden der Bundestagsfraktion, Dr. Matthias Miersch, MdB, hat Dr. William Willms, CFO der Lufthansa Technik AG, die von Verbandspräsidentin Prof. Dr. Ines Zenke moderierter Debatte um wertvolle Empfehlungen aus der unternehmerischen Praxis ergänzt. Einschätzungen der Beratung Odgers Berndtson rundeten den Austausch ab.
Die ökologische, soziale und unternehmerische Dimension von Nachhaltigkeit entlang der ESG-Kriterien betonte Dr. Matthias Miersch. Dass die damit einhergehenden Reportingstandards sich langfristig auszahlen werden, bekräftigte Dr. William Willms. Er plädierte dafür, die vor allem auf den bürokratischen Mehraufwand gerichtete Debatte um Potenziale auf ökonomischer Kostenseite zu erweitern, da bessere Ratings und die Senkung des ökologischen Fußabdrucks die Kapitalmarktfähigkeit verbessern können. Hier einen Mittelweg zwischen gesetzlichen Rahmenbedingungen, Anreizen und Unterstützung zu finden, sei zentrale Aufgabe für Politik und Gesellschaft zugleich. Dr. William Willms unterstrich außerdem, dass die Transformation im internationalen Vergleich ohne öffentliche Investitionen nicht gelingen wird. Den Unternehmen müsse dabei aber auch die Chance gelassen werden, die Umsetzung in der Praxis so auszugestalten, dass es für die Unternehmen machbar ist.
Wir danken Dr. Matthias Miersch, Dr. William Willms und Odgers Berndtson für die anregenden Impulse zur nachhaltigen Unternehmensführung, die wir in unseren Fachforen Energie und Klima/Kommunales weiter diskutieren werden.
