Fake News, Hate Speech, Echokammern, in denen Falschinformationen geteilt und abseits des kritischen, öffentlichen Diskurses verbreitet werden – die Liste der Herausforderungen für die demokratischen, gesellschaftlichen Diskursräume ist lang. Eine qualitative, faktengestützte und vertrauenswürdige Berichterstattung ist heute essenzieller denn je. Allerdings setzen das rückläufige Anzeigengeschäft und der Wettbewerb durch digitale Plattformen die Erwerbsmodelle traditioneller Medienunternehmen weiter unter Druck. Die Gemengelage aus gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und technologiegetriebenen Herausforderungen für das Geschäftsmodell Journalismus nimmt das Positionspapier „Zukunft des Journalismus – Journalismus der Zukunft“ in den Blick.
Das Papier diskutiert Ideen und Lösungsansätze, wie den akuten und künftigen Aufgaben begegnet werden kann. Eine zentrale Forderung ist die Etablierung eines virtuellen Innovationshubs: Er soll die bereits vorhandenen vielfältigen wissenschaftlichen und wirtschaftlichen Initiativen bündeln und Raum für Wissenstransfer, innovative Konzepte und Kooperationen ausloten. Insbesondere Lokalmedien als wichtige Akteure des demokratischen Diskurses vor Ort sollen Zugang zu diesem Innovationshub erhalten.
Außerdem wird eine dringende Klärung des Themas Zustellförderung angemahnt. Die Ressortzuständigkeit müsse zügig entschieden sowie Verbände und Unternehmen der Medienbranche dazu angehört werden. Gemeinsam mit der Branche müssten zudem weitere Investitions- und Finanzierungsfragen, mögliche Anreizmodelle sowie Innovationspotenziale diskutiert werden. Ziel ist die solide finanzielle Zukunft des Geschäftsmodells Journalismus.
„Die vielfältige Journalismus- und Medienlandschaft in Deutschland zu erhalten, ist eine zentrale gesellschaftliche und politische Aufgabe“, so Heiko Kretschmer, Schatzmeister des SPD-Wirtschaftsforums. „Denn eine wehrhafte Demokratie braucht einen wehrhaften Journalismus. Als SPD-Wirtschaftsforum möchten wir einen Beitrag zur Debatte leisten und verstehen das Positionspapier auch als Gesprächsangebot, die Vorschläge gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern der Branche, mit Politik und Wissenschaft weiterzuentwickeln.“