"Zukunftswerkstatt": Fachkräfte für die Metropolregion gewinnen und langfristig sichern

Zukunftswerkstatt Berlin-Brandenburg

19.04.2024

„Gewinnen, halten und zurückholen“ – diesen Dreiklang betonte Franziska Giffey, Berlins Senatorin für Wirtschaft, Energie und Betriebe, bei der „Zukunftswerkstatt Berlin-Brandenburg – Innovative Lösungen für den Fachkräftemangel in der Region“ am 17. April im Studio Babelsberg. Brandenburgs Perspektive brachte Prof. Dr.-Ing. Jörg Steinbach, Minister für Wirtschaft, Arbeit und Energie, in den regionalen Unternehmerdialog ein. Einblicke aus der Praxis gaben Kerstin Oster, Vorständin Personal und Soziales der Berliner Wasserbetriebe, Marc Oelker, Geschäftsführer der SIK-Holzgestaltungs GmbH, und Martin Seiler, Vorstand Personal und Recht der Deutschen Bahn AG. Die Diskussion moderierte Heiko Kretschmer, Schatzmeister des SPD-Wirtschaftsforums.

Die Impulse aus der Praxis verdeutlichten die branchenübergreifenden Herausforderungen: Wie können neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gewonnen, Beschäftigte im Unternehmen gebunden und wie mit der gewaltigen Transformation umgegangen werden, die den Arbeitsmarkt grundlegend verändert?

Kerstin Oster zeigte exemplarisch, wie die Berliner Wasserbetriebe etwa durch Bildung von Tandems Fachkräfte mit Migrationshintergrund erfolgreich ausbilden und langfristig gewinnen. Marc Oelker unterstrich, dass „Arbeit so gestaltet werden muss, dass man dort gerne ist“. Ziel der eigenen Unternehmensstrategie sei es, den Beschäftigten Raum zur Entfaltung zu geben und so der vielfach verbreiteten gesellschaftlichen Unzufriedenheit entgegenzuwirken. Die Veränderung des Arbeitsmarkts zu begleiten, etwa mit dezentralen Arbeitszeitprojekten oder gezielten Weiterqualifizierungen, war eine der Empfehlungen von Martin Seiler.

Wie wichtig Weltoffenheit, Vielfalt und Toleranz als Ansiedlungsfaktor für den Standort Berlin sind, unterstrich Franziska Giffey. Mehr Zuversicht und positive Darstellungen des Standorts sowie der Unternehmen sind aus ihrer Sicht ebenfalls entscheidend, um Lust auf die Arbeit in der Region zu machen. Jörg Steinbach bekräftigte, dass gerade Ausbildungsberufe weiterhin eine deutlich größere Wertschätzung erfahren müssten.

Die Diskussion im Studio Babelsberg hob neben Herausforderungen aber auch positive Ansätze hervor, etwa bei der Flexibilisierung von Arbeitsmodellen. Hier sei ein zentrales Anliegen der Politik in Berlin und Brandenburg, dass junge Menschen die Schule nicht ohne Abschluss beendeten. Franziska Giffey betonte zudem, dass man auch mit Stolz auf die in den vergangenen 30 Jahren geleistete und erreichte Transformation, etwa in Regionen wie der Lausitz, blicken könne. Die Menschen davon zu überzeugen, den Mut zum Wandel angesichts der neuen Herausforderungen nicht zu verlieren, bleibe eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe.

Bei unseren Gästen aus Politik und Praxis bedanken wir uns für den anregenden und ergiebigen Austausch. Dem Studio Babelsberg, insbesondere Michael Düwel, Geschäftsführer und Mitglied der Geschäftsleitung Studio Babelsberg, danken wir für den Einblick in die Räumlichkeiten des Filmstudios.