10 Jahre WiFo
Berlin, 14. Mai – Politik und Wirtschaft stehen momentan vor großen Herausforderungen, die neue Bundesregierung hat gerade erst ihre Arbeit begonnen. Vor diesem aktuellen und angespannten Hintergrund hat das SPD-Wirtschaftsforum am Dienstagabend im Frederick‘s sein zehnjähriges Bestehen gefeiert und damit erneut gezeigt, wie wichtig in diesen Zeiten wirtschaftspolitische Impulse und Dialogbereitschaft sind.
Politik und Wirtschaft zusammenzubringen, um die besten Antworten und Konzepte für die Herausforderungen unserer Zeit zu entwickeln: Genau aus diesem Anlass gründete sich vor zehn Jahren, im Februar 2015, das Wirtschaftsforum der SPD e.V. Als unabhängiger Unternehmerverband haben sich über 500 Unternehmen, Verbände, Start-ups und persönliche Mitglieder diesem Gedanken angeschlossen. Im Zentrum Berlins kamen rund 400 Gäste aus Politik und Wirtschaft zum Parlamentarischen Abend mit anschließender 10-Jahres-Feier zusammen.
„Wir müssen den Turnaround schaffen, um Deutschlands Wirtschaft wieder anzukurbeln. Das wird ein ambitioniertes Programm für uns als neue Regierung“, sagte Finanzminister und Vizekanzler Lars Klingbeil in seiner Festrede. „Dazu gehört, dass wir schnell die Energiekosten senken, dass wir steuerliche Anreize für Investitionen schaffen, dass wir Arbeitsplätze sichern, Löhne erhöhen und Renten sichern“, so Klingbeil.
Der SPD-Parteivorsitzende appellierte auch an den Zusammenhalt für ein starkes Europa. „Wir sind geopolitisch in einer herausfordernden Zeit. Die Umbrüche sind gewaltig, die Welt sortiert sich neu. Das alles erfordert ein starkes Europa mit eigener Agenda, die nicht zu zaghaft sein darf. Deutschland muss in Europa vorangehen“, bekräftigte Lars Klingbeil.
Verbandspräsidentin Prof. Dr. Ines Zenke skizzierte die Spuren, die das Wirtschaftsforum der SPD e.V. in den vergangenen zehn Jahren in Berlin, aber auch darüber hinaus, hinterlassen hat. „Wir sind in den vergangenen zehn Jahren zu einem erfolgreichen, branchenübergreifenden Verband herangewachsen, der aus dem politischen Berlin nicht mehr wegzudenken ist“, betonte Zenke.
Dass die Erwartungen an die neue Bundesregierung hoch sind, unterstrich Verbandspräsidentin Prof. Dr. Ines Zenke. „Unser Verband hat bisher drei Bundestagswahlen begleitet. Nie waren die Erwartungen, die Hoffnung und der Druck zum Erfolg höher. Die neue Bundesregierung – nun steht sie – muss liefern. Deutschlands Demokratie ist in Gefahr, das dürfen wir nicht zulassen. Wir müssen unsere Demokratie verteidigen und in einem geeinten Europa standhaft bleiben. Dazu brauchen wir einen modernen Wirtschaftsstandort, der als Industriestandort gute Arbeitsplätze schafft, klimaneutral produziert und ein Vorbild für alle wird. Eine Grundvoraussetzung dazu sind schlanke staatliche Strukturen, die ermöglichen statt zu behindern, die die Schwachen schützen und die die Modernisierung vorantreiben“, so Zenke.
Mit Dr. Michael Frenzel, Gründungs- und Ehrenpräsident des Wirtschaftsforums der SPD e.V., Harald Christ, Gründungsmitglied und Unternehmer und Svenja Schulze, MdB und Bundesministerin a.D., diskutierte Verbandspräsidentin Prof. Dr. Ines Zenke über Erfahrungen aus den vergangenen Jahren im Blick auf die aktuellen Herausforderungen der neuen Bundesregierung. Durch den Abend führte Moderator Cherno Jobatey.