Berlin, 3. Februar 2022. Inflationssorgen dominieren mit großem Abstand die Ängste der Deutschen. Vor allem die steigenden Energiepreisen bereiten Sorge. Wie die Politik hier gegensteuern soll, haben Prof. Dr. Bert Rürup, Chefökonom des Handelsblatts, und Prof. Dr. Jens Südekum, Professor für Volkswirtschaft, im neusten Dialogforum Wirtschaft diskutiert. Der von Matthias Machnig, Vizepräsident des Wirtschaftsforums der SPD, moderierte Video-Podcast ist ab heute im Blog politische Ökonomie abrufbar.
Die Inflation ist im Januar 2022 zur größten Sorge der Deutschen avanciert. Laut dem „Sicherheitsreport 2022“, einer repräsentativen Umfrage des Centrums für Strategie und Höhere Führung und des Instituts für Demoskopie Allensbach, gaben 70 Prozent der Befragten an, wegen des Preisanstiegs beunruhigt zu sein. Neben dem allgemeinen Anstieg der Verbraucherpreise haben sich insbesondere die Energiepreise zuletzt deutlich verteuert. Für Prof. Dr. Bert Rürup handelt es sich um eine Entwicklung, die nicht überraschend kommt und die gerade die finanziell Schwächeren überproportional betrifft: „Die politisch gewollte Energieverteuerung, deswegen die grüne Inflation, trifft schwergewichtig die Geringverdiener und da sehe ich keine systematische Antwort.
Dass es hier eines politischen Gegensteuerns bedarf, steht für Prof. Dr. Jens Südekum fest: „Es gibt große Einigkeit, dass es eine Kompensationspolitik braucht.“ Das gelte für Verbraucher, aber genauso für die Industrie. Insbesondere sei eine solche Politik notwendig, weil Europa mit dem CO2-Preis einen Sonderweg gehe, der Subventionen an anderer Stelle erforderlich mache.
Matthias Machnig vermisst ebenfalls eine überzeugende politische Antwort: „Die Debatte um die grüne Inflation wird weiter an Fahrt gewinnen. Hier brauchen wir dringend ein Gegensteuern der Politik.“