26.10.2022

Eine effektive Dateninfrastruktur und -vernetzung ist Voraussetzung für die Wettbewerbsfähigkeit des Standorts Deutschland. Mit der Initiative Manufacturing-X soll ein entspre­chendes Datenökosystem für die Industrie umgesetzt werden. Das Wirtschaftsforum der SPD fordert deshalb gemeinsam mit weiteren Unterstützern der Initiative Plattform Industrie 4.0 eine Anschubfinanzierung für Manufacturing-X. Aus Sicht der Initiatoren sind Haushaltsmittel in Höhe von 550 Mio. Euro bis 2026 erforderlich, um eine möglichst schnelle und effektive Breitenwirkung zu erzielen.

Die Vernetzung von Unternehmen entlang von Wertschöpfungsketten und der intelligente Austausch von Daten führen nicht nur zur Steigerung der Effizienz, sondern auch zu Wettbewerbsvorteilen und besseren Wachstumschancen. Informationen in Echtzeit erlauben eine flexiblere, individuellere und dynamische Steuerung entlang der gesamten Wertschöpfungskette und in der Produktion.

Matthias Machnig, Vizepräsident des SPD-Wirtschaftsforums, spricht sich für eine Umsetzung des Datenraums Industrie 4.0 aus: „Manufacturing-X schafft ein Datenökosystem für die Industrie, das auf durchgängige Datenvernetzung, offenen Standards und den Grundsätzen der digitalen Souveränität basiert. Diese erlaubt es DAX-Konzernen genauso wie mittelständischen Unternehmen, ihre Wertschöpfungsketten neu zu organisieren, eine Kreislaufwirtschaft zu etablieren und so die Unternehmen insgesamt resilienter zu gestalten. Außerdem un­terstützt Manufacturing-X Unternehmen dabei, digitale Innovationen und Geschäftsmodelle zu schaf­fen und somit ihre internationale Wettbewerbsfähigkeit zu sichern.“

Manufacturing-X folgt dem europäischen Gaia-X und dem aus der Automobilindustrie hervorgegangenen Catena-X. Diese Projekte zeigen bereits erfolgreich, wie eine auf Vertrauen basierende Allianz von Wirtschaft und Politik eine digitales Datenökosystem aufbauen und die Digitalisierung der Lieferketten gestalten kann.

„Deutschland und Europa haben dank Manufacturing-X die Chance, im internationalen Wettbewerb eine Vorreiterrolle einzunehmen und globale Standards für ein leistungsfähiges industrielles Datenökosystem zu setzen“, so Machnig.

Das Wirtschaftsforum der SPD unterstützt vor diesem Hintergrund die gemeinsame Initiative und Position der Plattform Industrie 4.0 von BDI, ZVEI, VDMA und Bitkom sowie von Seiten der Forschung, insbesondere des Fraunhofer-Instituts, und plädiert für eine staatliche Anschubfinanzierung in Höhe von 550 Mio. Euro bis 2026. Deutschland und Europa könnten hiermit eine Benchmark im internationalen Vergleich setzen.

Die Mittel sollen für diese Schwerpunkte bereitgestellt werden:

  • Aufbau und Konzipierung anwendungsnaher und forschungsbasierter Ankerprojekte in den Leitbranchen der deutschen Industrie,
  • Transferkonzepte zur Skalierung und Einbindung weiterer Industrien und Branchen sowie
  • Aufbau einer Governance-Struktur und ein branchenübergreifendes sowie breit getragenes Gesamtkonzept.