Berlin, 25. April 2019 – Das Wirtschaftsforum der SPD setzt sich nach dem Abbruch der Fusionsgespräche zwischen Deutscher Bank und Commerzbank weiter für die Stärkung des Finanzstandorts ein. „Die Vorstände haben entschieden“, sagt der Schatzmeister des Wirtschaftsforums der SPD, Harald Christ. “Wir haben die Sondierungsgespräche begrüßt. Nun gibt es ein Ergebnis. Wir müssen jetzt abwarten, wie weitere Optionen aussehen.“ Das Präsidiumsmitglied sieht in der Entscheidung auch keine Schlappe für Bundesfinanzminister Olaf Scholz. „Der Bundesfinanzminister tritt für einen starken Finanzplatz ein. Politischen Einfluss gab es aber nicht“, so Christ gegenüber n-tv.

Heute wurde bekannt, dass die Vorstände von Deutscher Bank und Commerzbank die Sondierungsgespräche offiziell für beendet erklärt haben. Nach gründlicher Prüfung habe sich herausgestellt, dass ein Zusammenschluss nicht im Interesse der Aktionäre sei. Seit Mitte März hatten die beiden Geldhäuser über eine Fusion verhandelt.

„Wir haben zwei starke deutsche Banken. Die Deutsche Bank und die Commerzbank stehen heute wesentlich besser da, als vor der Finanzkrise 2008“, betont der Schatzmeister des SPD-nahen Wirtschaftsverbands. „Beide Banken sind ausreichend kapitalisiert und haben stabile Geschäftsmodelle.“ Deshalb müsse man jetzt auch nicht in Hektik verfallen. „Persönlich denke ich, dass weiter über eine europäische Konsolidierung nachgedacht werden muss.“ Das sei aber Aufgabe des Managements, betont Christ. Die Politik sollte sich aus privatwirtschaftlichen Entscheidungen heraushalten. „Ich sehe Deutschland da aber nach wie vor in einer guten Ausgangsposition“, so Christ weiter.