Berlin, 14. November 2020. Der Verband der Anbieter von Telekommunikations- und Mehrwertdiensten e.V. sowie das Wirtschaftsforum der SPD e.V. bekennen sich zum langfristig flächendeckenden Glasfaserausbau. Das Ziel bleibe eine weitgehende Gigabit-Versorgung schon 2025 zu erreichen.

Gleichwohl bleibe eine weitere große Herausforderung bestehen: die Unterversorgung einer halben Million Haushalte bzw. mehr als einer Million Menschen, die entweder extrem prekär versorgt oder teilweise sogar gar nicht an das Internet angebunden seien. Für diese Bevölkerungsgruppe müsse jetzt eine Lösung geschaffen werden.

Per Satelliten-Kommunikation könne schnell, vergleichsweise effizient und kostengünstige Abhilfe geschaffen werden. Der Vorteil sei, dass auch die ländlichsten und abgelegenen Haushalte, Gewerbebetriebe oder Höfe zeitnah und ohne großen Bau- oder Einrichtungsaufwand erschlossen werden könnten. Die Kosten pro Haushalt lägen mit einem geschätzten durchschnittlichen Aufwand von etwa 1500 Euro deutlich niedriger, als die einzelne Erschließung per Glasfaser. Hierbei könnten die Kosten in Fördergebieten rund 10000 bis 20000 Euro pro Haushalt betragen. Die Satelliten-Kommunikation sei zumindest eine wichtige Brückentechnologie. Sie stehe nicht in Konkurrenz zum flächendeckenden Glasfaserausbau, sondern könne in den am stärksten unterversorgten Gebieten in Deutschland eine schnelle und praktikable Übergangslösung schaffen.

Geschäftsführer des VATM Jürgen Grützner betont: „Wir sind sehr froh, dass sich die Bundesregierung im Rahmen des diesjährigen Digital Gipfels diesem wichtigen Thema zugewandt hat und mit einer Gruppe renommierter Unternehmen wie auch dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt in enger Abstimmung ist. Wir sind in 2021 startklar und könnten sofort loslegen, die am stärksten unterversorgten Haushalte und Unternehmen in Deutschland aus der digitalen Wüste herauszuführen. Was wir nun benötigen, ist ein Commitment der Bundesregierung für einen politischen Rahmen und eine finanzielle Förderung. Eine staatliche Digitalisierungshilfe von 500 bis 1000 Euro pro Anschluss wäre eine zielgerichtete, machbare und faire Unterstützung.“

Vizepräsident des Wirtschaftsforums der SPD e.V. Matthias Machnig macht deutlich: „Dass wir im Jahr 2020 in Deutschland immer noch mehr als eine Million Menschen haben, die auf eine Übertragungsrate von 2 bis 6 Mbit/s angewiesen und damit de facto offline sind oder in Extremfällen überhaupt gar keinen Internetanschluss einrichten können, ist ökonomisch-sozial nicht hinnehmbar. Die Corona-Krise hat deutlich gemacht, wie wichtig digitale Infrastruktur und digitale Teilhabe sowohl sozial als auch ökonomisch gesehen sind. Ohne Digitalisierung wäre vieles gar nicht möglich. Das Wirtschaftsforum der SPD e.V. unterstützt daher den Vorschlag, per Satelliten-Kommunikation eine schnelle Abhilfe zu schaffen.“

Das gemeinsame Positionspapier des VATM sowie des SPD-Wirtschaftsforums finden Sie hier.

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