Berlin, 22. Januar 2019 – Das Wirtschaftsforum der SPD begrüßt den Vertrag von Aachen und den deutsch-französischen Schulterschluss. „Deutschland und Frankreich übernehmen gemeinsam Verantwortung für ein geeintes Europa und die Herausforderungen des 21. Jahrhunderts“, erklärt der Präsident des Wirtschaftsforums der SPD, Dr. Michael Frenzel. „Die Erweiterung des Élysée-Vertrags sehen wir als Chance, für mehr Zusammenhalt und Solidarität auf dem Kontinent zu werben und das europäische Wohlstandsversprechen im Vorfeld der Europawahlen zu erneuern.“

Beitrag zur europäischen Einheit

Bundeskanzlerin Angela Merkel und Präsident Emmanuel Macron unterzeichnen heute in Aachen den neuen deutsch-französischen Freundschaftsvertrag – auf den Tag genau 56 Jahre nach Unterzeichnung des Élysée-Vertrags. Am 22. Januar 1963 hatten Konrad Adenauer und Charles de Gaulle im Amtssitz des französischen Staatspräsidenten die Freundschaft der einst tief verfeindeten Länder besiegelt. Der Élysée-Vertrags schuf das Fundament für eine enge bilaterale Zusammenarbeit und leistete einen entscheidenden Beitrag für die europäische Integration.

Deutsch-französischer Wirtschaftsraum

Ein Herzstück des Vertrags von Aachen ist die Schaffung eines deutsch-französischen Wirtschaftsraums, der das Zusammenwachsen der beiden Volkswirtschaften vorantreiben soll. Über Angleichungen im Steuer- und Zivilrecht, grenzüberschreitende Kooperationen und die gemeinsame Wirtschaftskultur wacht dabei ein neuer deutsch-französischer Wirtschaftsrat. Der digitale Wandel soll von einem „Zukunftswerk“ begleitet und Akteure etwa im Bereich der Künstlichen Intelligenz zusammenführen werden. Auch die entsprechende Forschung wird künftig gemeinsam finanziert.

Gemeinsam Schlüsseltechnologien entwickeln

Das Wirtschaftsforum der SPD sieht in einer engeren wirtschaftspolitischen Zusammenarbeit der beiden Länder großes Potenzial. Denn es geht um europäische Wirtschaftsprojekte und technologische Konkurrenzfähigkeit, die Deutschland und Frankreich maßgeblich mit antreiben können. „Europa muss strategische Schlüsseltechnologien entwickeln und sich von asiatischen oder amerikanischen Anbietern unabhängiger machen“, betont Frenzel. „Die Stärkung der europäischen Wirtschaft, die Schaffung von Arbeitsplätzen und inklusives Wachstum muss das Kernziel der Zusammenarbeit sein. Nachhaltige Wirtschaftspolitik mit europäischer Perspektive ist unsere Antwort auf rechtspopulistische Strömungen in Europa.“