Berlin, 27. September 2018 – Angesichts des aktuellen Herbstgutachtens „Gemeinschaftsdiagnose II/2018“ der Wirtschaftsforschungsinstitute für die Bundesregierung mahnt das Wirtschaftsforum der SPD zu deutlich mehr Krisenvorsorge. Die Kassen seien voll, die Einnahmen sprudelten weiter: Nun sei es an der Zeit, sich Gedanken um nahe Zukunftsszenarien zu machen. Die Konjunkturprognose sei bereits leicht nach unten korrigiert – ein Hinweis auf reale Risiken für die Wirtschaft.

Der Präsident des Wirtschaftsforums der SPD, Dr. Michael Frenzel, erklärt dazu: „Die drei Hauptrisiken sind Protektionismus, Fachkräftemangel und der Brexit. Gerade mit Blick auf den möglichen harten Brexit im März 2019 muss jetzt ein „Plan B“ her.“ Die Wirtschaft benötige Klarheit, was zu tun ist, wenn es keine tragfähige Verhandlungslösung mit Großbritannien gebe.

Harald Christ, Präsidiumsmitglied des Wirtschaftsforums der SPD und zugleich Mittelstandsbeauftragter des Parteivorstands betont die Schlüsselrolle von Wertschöpfungsketten in Deutschland. „Mittelstand und Industrie müssen eng bei einander bleiben, um die Wertschöpfung gemeinsam am Standort Deutschland zu sichern.“ Die Politik müsse an dieser Stelle flankieren und in den Bereichen Digitalisierung, Infrastrukturinvestitionen und Forschungsförderung deutlich mehr tun. Insbesondere der ostdeutsche Mittelstand müsse stärker unterstützt werden.

Die Aufgaben des Strukturwandels seien gigantisch, zugleich aber auch eine Riesenchance für Konjunkturimpulse mit gezielten Investitionen. Das Wirtschaftsforum der SPD fordert klarere und baldige Festlegungen auf die Schwerpunkte der Strukturfördermaßnahmen in Deutschland.