• Starke Medien für eine starke Demokratie

15.11.2024

Deepfakes, FakeNews, gezielte Desinformationskampagnen und das Zusammenspiel mit den Auswirkungen generativer Künstlicher Intelligenz auf unsere Medienlandschaft, gesellschaftlichen Diskurse und Demokratie stand unlängst im Fokus der Konferenz „Starke Medien für eine starke Demokratie“ unseres Fachforums Kultur- und Kreativwirtschaft. Darüber diskutierten Dirk Wiese, MdB und stellvertretender Fraktionsvorsitzender der SPD-Bundestagsfraktion, Cathleen Berger, Senior Expert bei der Bertelsmann Stiftung und die Justiziarin und stellvertretende Hauptgeschäftsführerin des DJV – Deutscher Journalisten-Verband Hanna Möllers mit Verbandsvizepräsidentin Dr. Tanja Wielgoß.

Klar wurde, so der einhellige Tenor der Veranstaltung: Desinformationen, Hatespeech, Fake News und Deepfakes sind längst im medialen und gesellschaftlichen Alltag angekommen und tragen dazu bei, abseits des kritischen, öffentlichen Diskurses Falschinformationen, populistische und -extremistische Inhalte zu nähren und zu verbreiten.
Ein zentraler Ansatz, um diesen Entwicklungen etwas entgegenzusetzen, so Dirk Wiese, MdB, sei auch die Befähigung der Gesellschaft, faktenfreie Informationen bzw. Falschinformationen und Deepfakes als solche zu erkennen.

Die Frage nach der Finanzierung von Journalismus bzw. die Herausforderungen bei der Monetarisierung von journalistischen Inhalten – auch vor dem Hintergrund der Entwicklungen rund um generative KI und Fragen des Urheberrechts – adressierte Hanna Möllers. Leider sei faktenbasierter Journalismus in den letzten Jahren zum Verlustgeschäft geworden. Dieser Situation etwas entgegenzusetzen, erfordere auch ein Nachdenken über bereits vorhandenen regulatorischen Instrumenten. Das betreffe vor allem die Möglichkeiten der Durchsetzung von geltendem Recht sowie Haftungsfragen und bedarf eines entschiedeneren, politischen Handelns, wenn man Journalismus als wichtigen Bestandteil der Demokratie unterstützen möchte.

Bei all den Herausforderungen, die sich unsere Demokratie und Medien gegenübersehen, stellte Cathleen Berger heraus, dass wir nach wie vor in einem privilegierten Umfeld leben, welches Chancen und Räume biete, die Zukunft aktiv zu gestalten. Wichtig dabei sei auch, dass sich die Wirtschaft ihrer unternehmerischen Verantwortung bewusst ist. Politik und Gesellschaft sollten vermehrt Zukunftsszenarien und strategische Planungen nutzen, um langfristige technologische und gesellschaftliche Veränderungen zu antizipieren, so Berger.

Die Herausforderungen für unsere Medienlandschaft bleiben vielfältig. Für die Qualität und Resilienz unserer Demokratie werden qualitativer Journalismus und eine starke Medienlandschaft mit faktenbasierter Berichterstattung, weiterhin zentraler Faktor bleiben, den es zu stärken gilt, so unsere Vizepräsidentin Dr. Tanja Wielgoß. Als Verband werden wir daher das Thema auch künftig weiterhin intensiv bearbeiten.