Wie kann Landwirtschaft in Europa gleichzeitig wettbewerbsfähig, ökologisch nachhaltig und sozial gerecht gestaltet werden? Welche Instrumente braucht es, um landwirtschaftliche Betriebe auch in Krisenzeiten zu stärken? Und wie kann Regulierung so gestaltet sein, dass sie praxisnah und zielgerichtet wirkt?
Im Rahmen des Wirtschaftsbarometers Landwirtschaft diskutierte Vizepräsident Michael Wiener vergangene Woche mit Maria Noichl, MdEP und agrarpolitische Sprecherin der S&D-Fraktion, und unseren Mitgliedern über die aktuellen Herausforderungen und Perspektiven der europäischen Agrarpolitik.
Die Diskussion unterstrich die Vielschichtigkeit der europäischen Agrarpolitik, die weit über Landwirtschaft hinausgeht und Umwelt, Klima, Handel, Ernährungssicherheit und soziale Gerechtigkeit umfasst. Maria Noichl forderte klar definierte, praxisnahe Rahmenbedingungen statt bloß mehr oder weniger Regulierung.
Im Fokus standen auch die Vorschläge der EU-Kommission zur Vereinfachung der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP), etwa Bürokratieabbau, digitale Lösungen und krisenfestere Strukturen. Dabei wurde betont, dass Entlastung und Effizienz nicht auf Kosten von Nachhaltigkeit gehen dürfen.
Zudem wurde die Notwendigkeit eines interdisziplinären, integrierten politischen Ansatzes hervorgehoben. Gute Regulierung müsse praktikabel sein und Standards wahren, ohne durch Einzelfälle zur Überregulierung zu führen. Der Austausch zwischen Politik, Wirtschaft und Verwaltung bleibt zentral – insbesondere mit Blick auf die Neuausrichtung durch die kommende EU-Kommission.