„Frauen können die Welt verändern – und sei es nur durch Wählen“ lautete der Appell von Jana Faus, geschäftsführende Gesellschafterin der pollytix strategic research gmbh beim Fachgespräch „Frauen und Wahlen“ unseres Netzwerkes Women in Lead. Neben Verbandspräsidentin Prof. Dr. Ines Zenke nahmen rund 40 Frauen aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik teil.
Die Hybridveranstaltung stellte einen weiteren Entwicklungsschritt des Frauen-Führungskräfte-Netzwerks dar: Dreieinhalb Jahre nach Gründung sollen zukünftig auch aufsteigende Führungskräfte die Möglichkeit haben, sich als Women in Lead zu engagieren.
Frauen als wahlentscheidende Zielgruppe: Weltweit sei zu beobachten, dass das Wahlverhalten zwischen Frauen und Männern immer stärker auseinandergeht, so Jana Faus. Drei Faktoren würden diese Entwicklung erklären: Bildung, eine stärkere Sichtbarkeit im öffentlichen Raum und Sozialisation. Weiterhin existiere eine Repräsentationslücke weiblicher Führungskräfte in Politik und Wirtschaft.
Ist die Gefahr eines Backlashs real? Danach fragte Verbandsvizepräsidentin Prof. Dr. Susanne Knorre. Die gesamtgesellschaftliche Verunsicherung und der Wunsch nach Klarheit und Orientierung beeinflusse auch das Wahlverhalten der Frauen, erläuterte Jana Faus. Insbesondere bei Jüngeren zeige sich zudem der Wunsch nach Sicherheit und stabilen Einkommensverhältnissen entlang eines traditionelleren Rollenverständnisses.
Diskutiert wurde auch über weiterhin bestehende Barrieren und Herausforderungen für Frauen, Verantwortung im Beruf, im Ehrenamt oder der Politik zu übernehmen: Der Großteil der Care-Arbeit werde weiterhin von Frauen gestemmt. Hiltrud Werner, Mitglied im erweiterten Präsidium des SPD-Wirtschaftsforums, wies darauf hin, dass es für eine vollständige Erwerbsteilhabe von Frauen bessere Rahmenbedingungen brauche – unter anderem beim Bürokratieabbau, wo der Bund gefordert sei.
Wir danken Jana Faus und allen Frauen, die sich vor Ort sowie digital zugeschaltet und an der Diskussion teilgenommen haben. Den Austausch unseres Netzwerks „Women in Lead“ werden wir auch nach den Landtagswahlen in Sachsen und Thüringen fortführen. Am 13. September werden wir in diesem Kreis Anne Rethmann, CFO der Thüga AG, die Konsequenzen der Europawahl für die Energiewende in Deutschland diskutieren.