• Positionspapier Next Made in Germany: Vom Sondervermögen zur Standortpolitik

08.10.2025

Berlin, 8. Oktober 2025 – Das Wirtschaftsforum der SPD drängt angesichts der anhaltenden Wachstumsschwäche auf konsequente Standortpolitik zur Belebung der Konjunktur in Deutschland. Um den Impuls des Sondervermögens „Infrastruktur und Klimaneutralität“ zu stabilisieren, zeigt der Verband fünf Handlungsfelder für konsequente Standort- und Reformpolitik auf.

„So richtig und notwendig die fiskalische Trendwende durch das Sondervermögen ist: Geld allein reicht nicht. Ohne eine weiterführende Standortpolitik, die die strukturellen Defizite der Vergangenheit adressiert, werden wir nicht auf Wachstumskurs kommen,“ erklärte Prof. Dr. Ines Zenke, Präsidentin des Wirtschaftsforums der SPD, zu den jüngsten Empfehlungen des Verbandes. „Die Bundesregierung ist gefordert, ihrem Anspruch als ‚Reformkoalition‘ gerecht zu werden. Jetzt muss sie alles tun, um die Produktivität der Volkswirtschaft zu steigern und die Binnennachfrage anzureizen.“

Ein umfassendes Standortkonzept sollte aus Sicht des SPD-Wirtschaftsforums neben konsequenter Staatsmodernisierung und Maßnahmen zur strukturellen Senkung der Energie-Systemkosten auch eine neue Vollbeschäftigungspolitik am Arbeitsmarkt in den Blick nehmen, um die Finanzierung der sozialen Sicherungssysteme zu stützen. Darüber hinaus wirbt der Verband für eine stärkere Innovations- und Gründungskultur in der Wirtschaft und setzt sich für eine konsequent europäisch Wirtschaftspolitik ein.

Mit Blick auf das „Sondervermögen Infrastruktur und Klimaneutralität“ warnt der SPD-nahe Wirtschaftsverband vor konsumtiven Missbrauch der Rekordinvestitionen und drängt auf konsequente Additivität zum Bundeshaushalt. Gleichzeitig mahnt er, die Beschleunigung und Vereinfachung von Vergabeverfahren konsequent voranzutreiben.

Die Empfehlungen des Verbandes werden gestützt durch eine aktuelle Befragung unter Top-Entscheiderinnen und -entscheidern der deutschen Wirtschaft. Laut einer vom Meinungsforschungsinstitut Civey durchgeführten, repräsentativen Umfrage gehört die versprochene Senkung der Kosten durch Bürokratie um 25 Prozent zum relevantesten Reformvorhaben der Bundesregierung (64,3 Prozent), dicht gefolgt von bei Entlastung bei Energiepreisen mit 49,7 Prozent. Verwaltungsmodernisierung und -beschleunigung sowie die strukturelle Senkung der Energiekosten gehört zudem unter den Befragten zu den Themen, die die systemischen Schwächen des Wirtschaftsstandortes am besten adressieren.

„Allen muss klar sein, dass wir echte Reformen, keine Reförmchen brauchen, dass wir dazu auch unser Mindset ändern müssen. Die Unternehmen im Land erwarten – zu Recht – schnelle und spürbare Fortschritte. Industrie und Mittelstand sind bereit, ein ‚Next Made In Germany‘ zu gestalten. Nun muss die Bundesregierung den Rahmen setzen, um das Vertrauen in den Wirtschaftsstandort zurückzugewinnen“, so Zenke abschließend.

Das Positionspapier „Next Made In Germany: Vom Sondervermögen zur Standortpolitik“ ist hier zum Download verlinkt.