Die Covid-19-Pandemie hat Deutschland und die ganze Weltwirtschaft fest im Griff. Die ersten Unternehmen, die von der Wirtschaftskrise getroffen wurden, waren Betriebe aus der Tourismuswirtschaft. Und trotz sukzessiver Lockerungen, ist für die (globale) Tourismuswirtschaft eine umfängliche Wiederaufnahme wirtschaftlicher Tätigkeit noch nicht in Sicht.

Die Tourismusbranche steht insgesamt vor schweren Herausforderungen und unter wirtschaftlichem Druck. Ohne weitere Unterstützung drohen zwei von drei Reisebüros und Reiseveranstaltern in Deutschland die Insolvenz.

Vor dem Hintergrund der Covid-19-Pandemie und der wirtschaftlichen Lage lud das Wirtschaftsforum der SPD e. V. Herrn Staatssekretär Werner Gatzer aus dem Bundesministerium der Finanzen ein, um über die Zukunft der Tourismuswirtschaft zu sprechen:

Digitalkonferenz zur Zukunft der Tourismuswirtschaft 

mit Staatssekretär Werner Gatzer,

Bundesministerium der Finanzen

 Freitag, 26. Juni, 10:30 Uhr – 11:30 Uhr

Herr Staatssekretär Gatzer berichtete über die Maßnahmen, welche die Bundesregierung nicht nur zur Stärkung der Konjunktur im Allgemeinen, sondern auch zur Unterstützung der Tourismuswirtschaft im Speziellen ergriffen hat. Dazu gehört u. a., dass der Katalog für Zuschussprogramme erweitert wurde und die Definition von betrieblichen Fixkosten um Provisionen und Margen bei Reiseveranstaltern ergänzt wurde.

Vonseiten der Vertreter der Tourismuswirtschaft wurde kritisiert, dass viele der Hilfen nicht bei den Betrieben ankämen. Um die Arbeitsplätze in den Betrieben zu sichern, müssten die Betriebe selbst antragsfähig sein, anstatt nur ein Unternehmen im Verbund. Gerade für die kleinen und mittelständischen Betriebe im ländlichen Raum sei das ein Hindernis. Zudem wurde die undifferenzierte Reisewarnung des Auswärtigen Amtes kritisiert, wonach selbst für Länder ohne nachgewiesene Neuinfektionen eine Reisewarnung aufrechterhalten wird. Um das Liquiditätsproblem bei den Betrieben der Tourismuswirtschaft zu lösen, wird ein von der KfW abgesicherter Fonds für Kundengelder gefordert. Damit könnten die Verbraucherinnen und Verbraucher ausgezahlt werden, ohne den Unternehmen zum jetzigen Zeitpunkt die Liquidität zu entziehen.