Dr. Carsten Brosda, Senator für Kultur und Medien der Freien und Hansestadt Hamburg

Gemeinsam mit hochkarätigen Impulsgeberinnen und Gästen diskutierte wir im Fachforum Kultur- und Kreativwirtschaft am 11. März 2021 im Rahmen unserer Digitalkonferenz Zukunft und Herausforderungen für den Lokaljournalismus. Es war uns eine besondere Freude und Ehre mit Dr. Carsten Brosda, Senator für Kultur und Medien der Freien und Hansestadt Hamburg, Professorin Annika Sehl, Professorin für Digitalen Journalismus an der Universität der Bundeswehr München, Nico Lumma, Managing Partner der Next Media Accelerator GmbH, und Alexander Sängerlaub, Direktor und Co-Gründer von futur eins – Institut für Medien- und Kommunikationspolitik gGmbH ausgewiesene Expertinnen und Experten als Impulsgeberinnen und -Geber zu Gast zu haben. Moderiert wurde die Veranstaltung von Heiko Kretschmer, Schatzmeister unseres Verbandes. Gerade unter dem Eindruck der Corona-Krise, die unser gesellschaftliches wie wirtschaftliches Leben in bislang ungekanntem Ausmaß verändert, wurden die Relevanz und der Bedarf an fundierter, faktengestützter und qualitativer Berichterstattung betont. Darüber hinaus standen die vorhandenen wirtschaftlichen Problemlagen der lokalen Medienlandschaften im Fokus der Debatte.

In seiner Begrüßung machte Heiko Kretschmer deutlich: Medienvielfalt und Journalismus sind zentrale Bausteine funktionierender Demokratien und gesellschaftlicher Debattenkultur. Insbesondere dem Lokaljournalismus komme in der mitunter sehr komplexen Nachrichtenflut als einer verlässlichen Informationsquelle für die spezifische Gemengelage vor Ort eine bedeutende Rolle zu, so Heiko Kretschmer. „Lokaljournalismus hat aber eine ganz besondere Rolle vor Ort: Er ist vielfach der einzige Ort, an dem jenseits von Filterblasen der sozialen Medien noch gemeinsame Diskurse in einer Stadt oder Gemeinde stattfinden. Das ist aber wesentlich, um das soziale Gefüge einer Kommune zusammenzuhalten. Deshalb brauchen wir jetzt Ideen für kluge Finanzierungsinstrumente und Investitionen in neue digitale Geschäfts- und Erlösmodelle, die es lokalen journalistischen Angeboten ermöglicht auch perspektivisch Marktakteur auf dem Markt zu bestehen.“, so Kretschmer weiter.

Senator Dr. Carsten Brosda hob in seinem Impuls die vorhandenen Potenziale im Lokaljournalismus für zukunftsfähige Geschäftsmodelle hervor und betonte die Wichtigkeit der Förderung wie Vertiefung von Schnittstellen zwischen Wissenschaft und Praxis. „Lokaljournalismus hat alles, was digitale Geschäftsmodelle brauchen: Nähe, Vertrauen, relevante Inhalte. Seine Berichterstattung ermöglicht das Gespräch im Lokalen und im Digitalen. Das ist demokratierelevant.“, so Senator Dr. Carsten Brosda. Darüber hinaus machte Senator Dr. Carsten Brosda die Notwendigkeit der Bildung und Förderung von Innovationsclustern deutlich und unterstrich die Bedeutsamkeit journalistischer Angebote als Grundpfeiler demokratischer Öffentlichkeit sowie das Erfordernis auch die künftige Gestaltung demokratischer Öffentlichkeit unter breiter gesellschaftlicher Beteiligung zu diskutieren.

„Um bestehende LeserInnen zu halten und neue zu gewinnen, investieren Lokalzeitungen in hochwertige digitale Inhalte.“, betonte Professorin Annika Sehl in ihrem Impuls. Gleichzeitig verschiebe sich der Fokus von absoluten Reichweiten auf Loyalität und Zahlungsbereitschaft für digitale Inhalte, z. B. über Premiummodelle, so Professorin Annika Sehl weiter. Das gelte insbesondere in der COVID-19-Pandmie, in der Informationen zwar stark nachgefragt, aber Anzeigeneinnahmen dennoch eingebrochen seien.

Nico Lumma betonte den Bedarf eines Umdenkens in den Verlagen, dass auch innovativerer Vertriebsideen für Start-ups mit digitalen Geschäftsmodellen in den Blick nehmen sollte. „Eine Fokussierung auf lokale Inhalte gepaart mit dem Mut zur Innovation sind der Weg in die Zukunft. Die Zusammenarbeit mit Startups bringt immer wieder neue Impulse.“, so Nico Lumma.

„Es bedarf einer vielfältigeren, resilienteren und konstruktiveren Öffentlichkeit, in der unabhängige journalistische Angebote – technologisch auf Höhe der Zeit und mit belastbaren Geschäftsmodellen ausgestattet sind, um Information, Dialog und Diskurs zu lokalen, nationalen und europäischen Sachverhalten zu ermöglichen.“, so Alexander Sängerlaub. Künstliche Intelligenz und Algorithmen sollten dem Gemeinwohl dienen und es gelte darüber hinaus digitale Medien- und Nachrichtenkompetenz zu fördern und weiterzuentwickeln, so Alexander Sängerlaub weiter.

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