Die künstliche Intelligenz birgt das Potential unsere Wirtschaft und Gesellschaft nachhaltig zu verändern. Am 12.03.2018 organisierte das Fachforum Digitales des Wirtschaftsforums der SPD eine öffentliche Veranstaltung in der die Regulierungsmöglichkeiten der künstlichen Intelligenz diskutiert wurden unter der Frage: „Welche Rolle kann ein Algorithmen-TÜV spielen?“

In seiner Begrüßung ging Vizepräsident Robert Maier auf das enorme Potential der künstlichen Intelligenz ein und die Fragen, die die Technologie in der Anwendung aufwirft. In der Ausgestaltung des rechtlichen Rahmens bedarf es einem Balanceakt zwischen Freiheit für wirtschaftliche Innovation und dem Schutz der Verbraucher. Im Anschluss griff Dr. Jens Zimmermann, MdB, Sprecher der Arbeitsgruppe digitale Agenda, SPD-Bundestagsfraktion, in seinem Impuls die relevanten Aspekte im Koalitionsvertrag auf und unterstrich die Wichtigkeit der anstehenden Kommission im Deutschen Bundestag zur besseren Technologiefolgenabschätzung. Ein Algorithmen-TÜV sei nicht die richtige Wahl, denn dieser würde Verbraucher in gefährlicher Sicherheit wiegen, so Zimmermann. Anstatt stellte er die Müdigkeit der Konsumenten in den Vordergrund und forderte eine verstärkte gesellschaftliche Debatte, die durch europäische Werte geleitet wird.

Im zweiten Impuls mahnte Tanja Böhm, Leiterin der Repräsentanz von Microsoft Berlin, dass die Debatte in Deutschland derzeit stark von Angst geprägt sei. Der Einsatz von künstlicher Intelligenz verspricht enorme Vorteile für Verbraucher. Diese dürfen in der Debatte nicht vernachlässigt werden. Microsoft allein wendet KI-Produkte bereits erfolgreich in der Gesundheitsversorgung, der Landwirtschaft und beim Umweltschutz ein. Dabei stehen Fairness, Datenschutz, Inklusion, Transparenz und Verantwortlichkeit bereits in der Entwicklung oben auf der Agenda.

In der anschließenden Debatte entwickelte sich ein lebhafter Austausch zur Strategie Deutschlands in der Förderung der KI und der Ausgestaltung einer möglichen Regulierungsinstitution. Dr. Andreas Goerdeler, Unterabteilungsleiter, Nationale und europäische Digitale Agenda im Bundesministerium für Wirtschaft und Energie hob hervor, dass Deutschland die künstliche Intelligenz besonders in Verbindung mit bereits erfolgreichen Wirtschaftsbranchen verbinden müsse. Bestehende Vorsprünge im Ingenieurwesen, der Automobil- und Gesundheitswirtschaft müssen von der neuen Technologie profitieren. Die Bundesregierung unterstütze daher besonders Mittelständler in Kompetenzzentren, damit sich auch in Deutschland eine aktive Datenkultur durchsetzt.

Die Gefahren der Entwicklung und die drohende Entmündigung der Verbraucher unterstrich Klaus Müller, Vorsitzender der Verbraucherzentrale Bundesverband. Im Verlauf der Debatte distanzierte er sich aber von dem Vorschlag eines Algorithmen-TÜVs. Damit Kontrolle, Transparenz und Haftung geklärt werden, sollen aber dennoch Institutionen in verschiedenen Branchen mit Übersichtsfunktionen ausgestattet werden, wie es die BaFin oder die Bundesnetzagentur bereits heute schon tun.

Im Anschluss berichteten Die Welt und das Handelsblatt über die Veranstaltung.

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