Europäisch und national hat die Politik sehr ambitionierte Klimaziele gesteckt, welche vor allem die deutsche Grundstoffindustrie vor große Herausforderungen stellen. Insbesondere in einem Industrieland wie Nordrhein-Westfalen wird dem Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft und dem notwendigen Ausbau der dazugehörigen Infrastruktur wird eine entscheidende Rolle zukommen.
Die Hoffnungen waren und sind riesig: Wasserstoff soll zum zentralen Baustein der Klimawende werden. Die Technologie soll die deutsche Industrie zukunftsfähig machen und Strukturbrüche vermeiden. Zugleich soll Wasserstofftechnologie „Made in Germany“ ein Exportschlager werden. Manche Studien sehen ein jährliches Wertschöpfungspotential von bis zu 50 Milliarden Euro und versprechen hunderttausende neue Arbeitsplätze. Die Politik muss die Umsetzung nun schnell angehen und bisherige Hemmnisse JETZT beseitigen.
Bei regionalen Unternehmerdialogen ergänzen wir die zentralen wirtschafts- und industriepolitischen Diskussionen um eine regionale Dimension. Dazu bringen wir die Landespolitik mit Vertreterinnen und Vertretern aus Verbänden, Industrie, Mittelstand und kleinen Unternehmen zusammen.
Im Rahmen des
Regionalen Unternehmerdialogs Nordrhein-Westfalen
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Rhein und Ruhr auf dem Weg zum nachhaltigen Industriestandort
haben wir gemeinsam mit einem hochrangig besetzten Podium diskutiert, welche Potentiale die neue Technologie für die Wirtschaft an Rhein und Ruhr bietet und was getan werden muss, damit die Transformation zum Wasserstoffland NRW gelingt.
Zu Beginn der Veranstaltung begrüßte Matthias Machnig, Vizepräsident des Wirtschaftsforums der SPD, die Gäste des Abends und machte unumwunden klar, dass die Klimafreundlichkeit darüber entscheiden werde, ob eine Industrieregion wie NRW auch in Zukunft erfolgreich sein könne. Dazu brauche es eine Skalierung der Wasserstofftechnik: “Modellprojekte und Forschungsförderung müssen jetzt integrierten Ansätzen, die private Investitionen anreizen, weichen”, machte Machnig deutlich.
Nadja Lüders, Generalsekretärin der NRWSPD, skizzierte in ihrem Grußwort die Vision einer sozialdemokratischen Industriepolitik für Rhein und Ruhr: „Kohle und Stahl haben unsere Region geprägt, sogar erst ermöglicht. Nun gilt es, eine neue Ära einzuläuten: die SPD will durch Wasserstoff die Wiege einer neuen Ruhrindustrie bauen. Devise: Wohlstand und gute Arbeit ohne Verzicht.“
Andreas Rimkus, Mitglied des Bundestages, machte im Rahmen seines Impulsvortrags deutlich, dass auf dem Weg in eine Wasserstoffwirtschaft noch große Herausforderung zu bewältigen seien und in den nächsten Jahren schnelles Handeln und vor allem Pragmatismus gefragt sei. Dann biete die Technik vor allem eins: “Eine große Chance – für Technologieführerschaft, industrielle Wertschöpfung und gute Arbeit.” Er setze sich außerdem dafür ein, die Transformation “nachhaltig, erfolgreich und solidarisch” zu gestalten.
Moderiert von Heiko Kretschmer, Schatzmeister des Wirtschaftsforums der SPD, brachte die Paneldiskussion sowie die anschließende Diskussion mit den Zuschauerinnen und Zuschauer viele spannende Einblicke in Herausforderungen, Chancen und technische Details auf dem Weg zur Wasserstoffwirtschaft.
Während Erika Mink, Head Governmental Affairs bei der thyssenkrupp Steel AG, klar machte, dass grüner Stahl auf grünen Wasserstoff angewiesen sei, forderte sie zum Aufbau einer erfolgreichen Wasserstoffökonomie: “Wir brauchen ein Zusammenspiel von staatlichen Unterstützungsmaßnahmen für private Investitionen, die Reduktion von steigenden Betriebskosten und grüne Leitmärkte. An diesen Anforderungen müssen sich sowohl das von der EU-Kommission vorgelegte Programm Fit for 55, als auch die Umsetzung des Klimaschutzgesetzes messen lassen.”
Als Partner bei dieser Entwicklung bot sich Volker Stehmann, Head of Government Relations der RWE AG, der Industrie an: “Wir bieten grünen Strom. Wir setzen auf Speicher und Wasserstoff als Lösungen. Ohne diese Bausteine ist eine Dekarbonisierung der Industrie nicht möglich.”
Als Vice President Defossilation bei der Evonik Operations GmbH positionierte auch Dr. Oliver Busch sein Unternehmen als Partner und “Enabler” der Wasserstoffwirtschaft: “Wir schließen mit Pipelines Infrastrukturlücken. Hochleistungskunststoffe machen Transport und Speicherung sicher. Unsere Membrantechnologie senkt die Kosten für Elektrolyseure erheblich.“
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