• © Fotolia / THATREE

Die Coronavirus-Pandemie hat globale Produktions- und Lieferketten unterbrochen. Neben den Handelsstreitigkeiten der Vereinigten Staaten von Amerika mit den EU-Ländern und der Volksrepublik China werden weltweite Wirtschaftsabläufe zusätzlich massiv unter Druck gesetzt. Temporäre Grenzschließungen, ein Rückgang des privaten Konsums, Produktionseinstellungen und Exporteinbrüche – aber auch fehlender Nachschub von kritischen Medizinprodukten, insbesondere aus Asien – haben Debatten über den Zustand des Welthandels und der Globalisierung angestoßen.

Im Zentrum der Debatte steht dabei, ob nach der Coronavirus-Pandemie ein umfassender Prozess der Deglobalisierung oder eine partielle Renationalisierung von Produktions- und Lieferketten eintreten wird, beispielsweise von kritischen Medizingütern wie Mundschutzmasken oder Beatmungsgeräten.

In seinem Impulsvortrag des Fachforums Europa und Außenwirtschaft hob Bernd Lange, MdEP und Vorsitzender des internationalen Handelsausschusses (INTA) im Europäischen Parlament, fünf zentrale Themen hervor, die die Zukunft des Welthandels bestimmen werden:

  • die Organisation globaler Lieferketten nach der Corona-Pandemie,
  • die Rolle der Vereinigten Staaten von Amerika,
  • die Handelspraktiken der Volksrepublik China,
  • das künftige Verhältnis der EU zum Vereinigten Königreich
  • sowie die Rolle der WTO.

Im Zuge der Krise seien Lieferketten und die Versorgung der Menschen mit kritischen Medizingütern stärker in den Fokus gerückt. Etwa 17 Prozent des globalen Handels hingen mit Lieferketten zusammen. Im Ergebnis seien die Nationalisierung von Lieferketten und Abschottung jedoch nicht der richtige Weg, so Lange. Ein zu erwartender Effekt bei der Aufhebung der globalen Arbeitsteilung sei vor allem in der Kostenstruktur zu verzeichnen. Höhere Preise würden sodann an die Verbraucher weitergegeben werden. Es käme darauf an, bei der Aushandlung von Freihandelsverträgen genauer hinzuschauen, und diese robust und fair zu gestalten, indem beispielsweise für Arbeitnehmerrechte und Umweltschutz Sorge getragen werde.

Neben eingängigen Beschreibungen der Herausforderungen für die Europäische Union ging Bernd Lange in seinem Vortrag auch auf den Green Deal und den Kampf gegen den Klimawandel ein.

Für Rückfragen zu dieser Digitalkonferenz steht Ihnen Oktay AyReferent für Europa und Außenwirtschaft, gern zur Verfügung.

Bildrechte: Bernd Lange, MdEP / Waldemar Salesski.

Allgemeine Hinweise zu Veranstaltungen des Wirtschaftsforums

Wenn Sie noch nicht Mitglied des Wirtschaftsforums sind und sich für einen Beitritt interessieren, können Sie sich über unsere Satzung informieren und das Beitrittsformular online abrufen.

Bitte beachten Sie, dass im Rahmen unserer Veranstaltungen Fotoaufnahmen sowie Screenshots für unsere Presse- und Öffentlichkeitsarbeit entstehen. Mit Ihrer Teilnahme an dieser Veranstaltung stimmen Sie der Anfertigung, Verarbeitung, Speicherung und Verbreitung dieser zu. Soweit Sie dem widersprechen möchten, bitten wir Sie, sich umgehend an die zuständige Referentin oder den zuständigen Referenten zu wenden. Vielen Dank.

Film- und Fotoaufnahmen sowie Mitschnitte unserer Veranstaltungen sind nicht gestattet.