Der Wissenschaftliche Beirat des SPD-Wirtschaftsforums
Seit Anfang 2020 unterstützt der Wissenschaftliche Beirat das Wirtschaftsforum der SPD in der Weiterentwicklung seiner Programmatik, trägt mit Grundsatzpositionierungen zur politischen Debatte bei und berät das Präsidium des Verbands zu allen Fragen der Wirtschaftspolitik. Er setzt sich aus Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern verschiedener Fachrichtungen zusammen, insbesondere der Wirtschafts-, Finanz- und Rechtswissenschaften. Sie sind in vielfältigen Forschungsinstitutionen innerhalb und außerhalb Deutschlands tätig.
„Für uns als Verband ist es von essenzieller Bedeutung, uns stetig weiterzuentwickeln. Hierzu zählt, eigene Positionen zu erarbeiten, aber ebenso, diese regelmäßig auf den Prüfstand zu stellen. Umfassende Expertise aus verschiedenen wissenschaftlichen Bereichen erhalten wir von unserem Wissenschaftlichen Beirat“, erklärt Matthias Machnig, Vizepräsident des SPD-Wirtschaftsforums.
Der Beirat kommt etwa sechs mal pro Jahr zu Arbeitssitzungen zusammen, um aktuelle wirtschafts- und finanzpolitische Themen zu erörtern. Dabei spielen Energie-, Industrie- und Arbeitsmarktpolitik ebenso eine Rolle wie die Schuldenbremse und die Transformation der Wirtschaft.
Im September 2024 hat sich der Beirat in einem Positionspapier für einen neuen makroökonomischen und industriepolitischen Grundkonsens in Deutschland und Europa ausgesprochen.
Ein notwendiger Aufbruch werde nur dann gelingen, wenn in der politökonomischen Diskussion in Deutschland und in Europa die Dogmen der letzten Jahre endlich überwunden würden. Es gehe um eine intelligente Mischung staatlicher Investitions- und Industriepolitik, einer klugen Angebotspolitik und um ein Programm zur umfassenden Entbürokratisierung in Deutschland und in Europa. Diese neuen Grundkonsense würden darüber entscheiden, ob es gelingt, Handlungsfähigkeit wieder herzustellen und Vertrauen von Unternehmen, Beschäftigten und Märkten zu ermöglichen.
Das Papier wird von der Mehrheit der Beiratsmitglieder getragen. Unterzeichnet haben etwa Peter Bofinger, Lena Dräger, Sebastian Dullien, Anke Hassel, Tom Krebs, Barbara Praetorius, Wolfgang Schroeder, Jens Südekum und Achim Truger.
Zuvor, im Juni 2024, legte der Beirat das auch von der Mehrheit des Beirates getragene Positionspapier „Raus aus der Selbstblockade – Standort stärken – Transformation gestalten“ vor. Das Papier soll Antworten auf die anhaltende Schwäche des Wirtschaftsstandorts Deutschland geben. Die unterzeichnenden Mitglieder sprechen sich darin für massive Investitionen in Digitalisierung, Dekarbonisierung und Infrastruktur aus und fordert eine Reform der Schuldenbremse.
Im April 2022 sprach sich der Wissenschaftliche Beirat in Folge des Krieges in der Ukraine und vor dem Hintergrund sich verschlechternder Konjunkturdaten mehrheitlich für weitere Unterstützungsmaßnahmen der Politik aus. In dem gemeinsamen Positionspapier Herausforderungen der ökonomischen Zeitenwende stellten 31 Mitglieder des 40-köpfigen Gremiums Vorschläge für drei zentrale Felder vor: Diversifizierung der Energieversorgung, Entlastungen für Verbraucherinnen und Verbraucher Schutzschirm für Wirtschaft und Industrie.
Weiterhin begleitete der Beirat die Erarbeitung des im Juni 2021 erschienenen industriepolitischen Strategiepapiers »Made in Germany 2030«
Außerdem wirkte der Wissenschaftliche Beirat u.a. an einem 2020 erschienenen Diskussionspapier zum Umgang mit den wirtschaftlichen Folgen der Covid-19-Pandemie mit sowie an dem Positionspapier: „Weichen für die Zukunft stellen – Eckdaten eines Zukunftsinvestitionsprogramms für Deutschland“
Am 17. März 2023 kam der Wissenschaftliche Beirat in Berlin zu seiner ersten Präsenztagung seit Gründung zusammen.
Am 27. September 2024 fand eine weitere große Tagung in Berlin statt.